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Standardvertrag „Exit“ für Start-ups und Business Angels veröffentlicht

Veröffentlicht vom Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.

Mit dem Standardvertragswerk „Exitdokumente“ hat das German Standards Setting Institute (GESSI) seine Erarbeitung von Vertragsstandards für Start-ups und Investoren im Wesentlichen abgerundet. Das neue Vertragswerk steht ab sofort kostenlos in Deutsch und Englisch zum Download bereit. GESSI wird von Business Angels Netzwerk Deutschland (BAND) und dem Bundesverband Deutsche Startups (Startup Verband) getragen. Die Verträge wurden von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe beider Verbände unter Einbeziehung von Experten erarbeitet. Die juristische Federführung bei der Ausarbeitung des neuen GESSI Standardvertragswerks „Exitdokumente“ oblag der Kanzlei Dentons – Venture Technology Group.

„Unser Ziel war es, in den Dokumenten die Interessen aller Beteiligten, der Gründer*innen, der weiteren Gesellschafter, wie Business Angels und VC-Fonds, auch der Käufer unter Anerkennung der Gepflogenheiten des Marktes zu berücksichtigen“, sagt BAND Vorstand Roland Kirchhof.

Christoph Stresing, Geschäftsführer des Startup Verbandes: “Anders als der Name vermuten lässt, steht der “Exit” nicht grundsätzlich für ein Ende, sondern vielmehr für einen neuen Entwicklungsschritt eines Startups. Dass dafür ab jetzt auch GESSI-Standardverträge zur Verfügung stehen, erleichtert es Gründer*innen und den am Verfahren weiteren Beteiligten diesen wichtigen Schritt rechtssicher und erfolgreich zu gestalten.”

„Es war mir eine Freude, den sehr produktiven fachlichen Austausch innerhalb der Arbeitsgruppe zu moderieren. Die aus unserer Zusammenarbeit entstandenen Dokumente richten sich sowohl an Gründer*innen als auch an Investor-/Übernehmer*innen. Für beide Seiten sollten die Themen vertraglich so ausbalanciert strukturiert sein, dass der Exit eine optimale Ausgangslage auch für die Neu-Gesellschafter schafft, sodass der Geschäftsbetrieb mitsamt den Wachstumschancen zum Vorteil aller nahtlos fortgeführt werden kann“, ergänzt Frank Tepper-Sawicki, Rechtsanwalt und Partner bei der globalen Wirtschaftskanzlei Dentons.

Bei einem Exit veräußern die Gründer und die weiteren Gesellschafter eines Start-ups ihre Anteile ganz oder zu mindestens 51 % in der Absicht, aus den Wertsteigerungen des Unternehmens Gewinn zu erzielen. Kernstück der Exitdokumente ist der Standard Anteilskaufvertrag (Share Purchase Agreement). Darüber hinaus enthalten die GESSI Dokumente einführende Verwendungshinweise, einen Standard Treuhandvertrag und ein Standard Vertragsprotokoll. Die Vertragsdokumente werden als Word-Dateien zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht eine einfache, rein redaktionelle Anpassung mit geringem Aufwand.

Die neuen GESSI Exit-Dokumente wurden am Donnerstag, 13.10.2022, im Rahmen einer Präsenzveranstaltung in den Räumlichkeiten des Kooperationspartners Dentons von Rechtsanwalt und Partner Frank Tepper-Sawicki näher vorgestellt. Rechtsanwalt Tepper-Sawicki hatte für Dentons die juristische Federführung bei der Ausarbeitung der Dokumente durch die Arbeitsgruppe inne.

Die GESSI Standarddokumente sind in Europa einmalig und ein Erfolgsmodell. Die seit 2018 fertiggestellten Dokumente „Wandeldarlehensrunde“, „Term Sheet“, „Arbeitsvertrag“, „Finanzierungsrunde“, „Gesellschafterbeschluss“, „NDA“, „Pooling und Syndizierung“ sowie „VSOP“ wurden bislang mehr als 90.000mal heruntergeladen.

Der Download ist kostenlos, Nutzer*innen können die Dokumente nach Registrierung auf der GESSI Website kostenfrei herunterladen.

Die Texte sind zweispaltig deutsch und englisch. Alle Mitwirkenden, einschließlich der beteiligten Anwaltskanzleien, bringen sich ohne Vergütung ein. Ziel aller GESSI Standarddokumente ist es auch, die Interessen der Beteiligten, vor allem der Gründer und der Investoren, fair und ausgewogen zu berücksichtigen. Deswegen werden die Arbeitsgruppen neben der juristisch federführenden Kanzlei und neutralen Mitgliedern mit Vertretern beider Seiten besetzt.

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