Gründerinnen im Porträt

Charlotte Irlen ist Gründerin von FEVANA

Zusammen mit ihrem Bruder Anton hat Charlotte Irlen 2022 damit angefangen, ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln, das aus vier Rezepturen besteht und je genau auf die vier Phasen des weiblichen Zyklus angepasst ist. Mit FEVANA wollen sie den Zyklus auf natürliche Weise harmonisieren, um Zyklusbeschwerden zu lindern.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir legen großen Wert auf eine ganzheitliche Herangehensweise an die Gesundheit von Frauen. Wir wollen Frauen unterstützen, die Vorhersehbarkeit des weiblichen Zyklus zu nutzen und sich in jeder Phase optimal mit Mikronährstoffen zu versorgen.

Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass FEVANA nicht nur auf die Symptome reagiert, sondern darauf abzielt, Frauen dabei zu helfen, ihre Gesundheit proaktiv zu managen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.

Zusätzlich haben wir ein engagiertes Team von Expertinnen und Fachleuten, die sich leidenschaftlich dafür einsetzen, die bestmöglichen Lösungen für die individuellen Bedürfnisse von Frauen zu entwickeln. Außerdem ist es uns sehr wichtig, unseren Kundinnen zuzuhören und von ihren Erfahrungen zu lernen, um unsere Produkte kontinuierlich zu verbessern.

 

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Das erste Jahr als Gründer wurden wir durch ein Gründerstipendium gefördert, bei mehreren Start-up-Events ausgezeichnet und konnten nur wenige Monate nach Gründung einen großen Investor aus dem Medizinbereich für uns gewinnen. Diesen Sommer steht nun der Launch unserer Produkte an.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach meinem Masterstudium in St. Gallen habe ich bei der Boston Consulting Group (BCG) in Zürich, hauptsächlich mit Schwerpunkt auf die Pharmaindustrie, gearbeitet. Anfang letzten Jahres habe ich dann, gemeinsam mit meinem Bruder Anton, das Unternehmen FEVANA gegründet.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Meine Mutter ist Fotografin und mein Vater Architekt – beide arbeiten selbstständig. Für mich war es deshalb schon immer klar, dass ich früher oder später etwas Eigenes aufbauen möchte. Nachdem wir mit FEVANA bereits für unsere erste Idee überwältigendes Feedback bekommen haben und immer noch teils große Unwissenheit über die Auswirkungen des Zyklus auf den Körper herrscht, war mir schnell klar, dass es hier Handlungsbedarf gibt. Überraschenderweise gab es zu diesem Zeitpunkt aber kein einziges Produkt auf dem Markt, das die verschiedenen Zyklusphasen berücksichtigt. Das war der Startschuss für FEVANA.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Im Rahmen des Stipendiums wurden uns die beiden Gründungsberater Matthias Neugebauer und David Schevardo zur Seite gestellt, welche uns mit Rat und Tat unterstützt haben. Seitdem wir Investoren aus dem Medizinbereich mit an Bord haben, besprechen wir alle großen strategischen Entscheidungen mit ihnen. Außerdem ist man als neue Gründerin nicht allein. Ich stehe mit zahlreichen Start-ups in Austausch. Der gegenseitige Support unter Gründerinnen ist riesig, man feiert die Erfolge von anderen wie die eigenen, was ich total schön finde.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die Erfolgserlebnisse stellen sich beim Gründen sehr zeitverzögert ein. In den ersten Prototypen steckten mehrere Monate Arbeit, mit der ständigen Ungewissheit, ob die Idee überhaupt umsetzbar ist. Gleiches gilt beispielsweise für die erste Website oder die Vorbereitungen für Investorengespräche. Da braucht es viel Geduld und Einsatz. Mental kann das sehr herausfordernd sein.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Da das Produkt komplex ist und Erklärungsbedarf benötigt, achten wir darauf, uns dort zu platzieren, wo bereits Wissen angeboten wird oder die Vorbildung von potenziellen Kundinnen schon ein bisschen entwickelt ist. Offline können das beispielsweise Events oder Retreats sein; Online bei Content Creators oder Bloggern, die sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Da unser Ziel nicht schlicht der Verkauf unserer Produkte ist, sondern Frauen Wissen zu ihrer Gesundheit zu vermitteln, bauen wir aktuell einen Content Hub über Social Media und unsere Website auf. Das kommt auch bei unserer Community super an!

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Es war früh klar, dass wir für die Produktentwicklung und die Serienreife einen Investor benötigen. Wir haben zunächst im eigenen Netzwerk Leute kontaktiert. Die meisten Leute freuen sich, wenn man sie um einen Kontakt oder ein Intro bittet, das darf man nicht vergessen. Man zeigt ihnen ja damit, dass man sie und ihr gutes Netzwerk schätzt. Es kamen schnell einige Calls zusammen. Glücklicherweise kam unser junges Unternehmen sehr gut an, weshalb wir auch plötzlich selbst einige Anfragen bekamen und dadurch eine gewisse Verhandlungsposition hatten. Am Ende haben wir uns für einen Investor aus dem Medizinbereich entschieden, weil da neben dem fachlichen Know-how auch das Menschliche super gepasst hat. Wenn man sich regelmäßig austauscht, dabei aber in ständiger Angst vor seinen Investoren lebt, nimmt einem das ja den ganzen Spaß. Man will sich selbst stolz machen und nicht irgendwelche Finanzhaie. Wir haben immer einen sehr positiven Austausch mit unseren Investoren und sehen das als eine der bisher essenziellen Entscheidungen für FEVANA.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Dass FEVANA in fünf Jahren im Küchenschrank aller Frauen Deutschlands steht.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Vergleiche dich nicht immer mit anderen Start-ups und genieße die Gründer-Bubble mit Vorsicht. Fokussiere dich auf dein eigenes Unternehmen und vergiss nicht, dass Menschen seit jeher Unternehmen erfolgreich aufbauen, ohne in jedem zweiten Satz von Disruption und Skalierung zu sprechen. Mach zunächst die kleinen Dinge gut, dann kommt der Rest nach und nach von allein.

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