Marketing

Content-Marketing – 7 Tipps für erfolgreiche Strategie

Aus der Redaktion

Ohne Kund*innen kein Business. Content-Marketing ist angesagt. Die größte Herausforderung für Unternehmerinnen und Gründerinnen ist der Reputationsaufbau beziehungsweise die Suche nach neuen Kund*innen. Erst danach folgen die Kapitalbeschaffung und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Das belegen Zahlen einer Umfrage von The Hustle aus dem vergangenen Jahr, für die mehr als 80 US-Unternehmerinnen befragt wurden. Insbesondere für die Kundenakquise ist eine durchdachte Content-Marketing-Strategie von Vorteil. Janina Jechorek, Senior Marketing Managerin beim CRM-Plattform-Anbieter HubSpot, erklärt in ihrem Gastbeitrag sieben bewährte Methoden für eine erfolgreiche Content-Marketing-Strategie.

Janina Jechorek ist Senior Marketing Managerin beim CRM-Plattform-Anbieter HubSpot. Dort verantwortet sie im Marketingteam für die DACH-Region Co-Marketing-Kampagnen mit Partnern wie LinkedIn oder Google. Zudem leitet sie ein Team von Hosts beim deutschsprachigen HubSpot-Podcast „Listen & Grow“ und interviewt selbst interessante Personen zu diversen Marketing-Themen.

Methode 1: Einen Blog aufbauen

Wer einen eigenen Blog betreibt, erhöht seine Chancen, von Suchmaschinen gefunden und in den Ergebnissen oben gelistet zu werden. Tatsache ist: Blog-Beiträge werden in Suchmaschinen mit einer fünfmal höheren Wahrscheinlichkeit als andere Webseiten angezeigt und mit einer doppelt so hohen Wahrscheinlichkeit als Links indiziert. Sie sollten Ihren Blog regelmäßig mit neuem Content aktualisieren, der Nutzer*innen einen Mehrwert bietet. Dabei sollten sich Ihr Brand-Team, die Marketing- und Vertriebsteams sowie die Themenexpert*innen absprechen, um sicherzustellen, dass der jeweilige Beitrag nützliche Informationen liefert und dem Marken-Image gerecht wird. Dies gilt im Besonderen, wenn Sie mit externen Agenturen für die Texterstellung zusammenarbeiten.

Methode 2: Markenaufbau und Conversion als gleichwertig betrachten

Auch wenn der Gedanke naheliegt, in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zunächst auf konversionsorientierten Content zu setzen, ist es dennoch sinnvoll, einen ausgewogenen Ansatz zu verfolgen. Gerade dann, wenn Kund*innen in einer unsicheren Wirtschaftslage vor einer Kaufentscheidung stehen und preissensibler sind, zahlt es sich aus, eine starke, wiedererkennbare Marke aufgebaut zu haben. Weniger bekannte Marken tun gut daran, regelmäßig Content mit Mehrwert zu liefern, um Aufmerksamkeit zu erhalten und im Idealfall irgendwann ins relevant Set der Kundschaft zu gelangen.

Wenn Kund*innen, die bereits einen Kauf in Erwägung ziehen, mehrwertigen Content erhalten, erhöht dies nicht nur die Chance auf eine Conversion, sondern trägt auch zur Markenstärkung bei. Tipps oder Checklisten gelten genauso als empfehlenswertes Content-Format wie Erfolgsgeschichten von Kund*innen. Letztere zeigen, wie Kund*innen Ihnen vertrauen und von Ihnen als Unterstützung gesehen werden. Gleichzeitig können Sie deutlich machen, wie nützlich Ihre Produkte sind.

Methode 3: Inbound-Marketing-Aktivitäten verstärken

Beim Outbound-Marketing nehmen Unternehmen selbst den Kontakt mit potenziellen Kund*innen auf und senden ihnen die entsprechenden Werbebotschaften. Doch sollten Unternehmen ausschließlich auf Outbound-Marketing-Aktivitäten wie Messen, Kaltakquise oder Print- und Online-Werbung setzen? Nein. Denn diese Aktivitäten kosten relativ viel Geld – und senken somit erst einmal den ROI.

Die Buyer’s Journey beginnt in der Regel online. Heutzutage informieren sich Kund*innen bereits ausgiebig selbst vor dem Kauf. Es empfiehlt sich also, auf die Zielgruppe abgestimmte, hilfreiche Inhalte zu veröffentlichen und maßgeschneiderte Kundenerlebnisse anzubieten. So wecken Sie das Interesse bei (potenziellen) Kund*innen. Genau diese Strategie verbirgt sich hinter dem Begriff Inbound-Marketing. Inbound-Marketing-Maßnahmen, die auf potenzielle Kund*innen abzielen, sorgen für einen Vertrauensaufbau, mehr Leads und einen höheren ROI als bei traditionellen Outbound-Aktivitäten.

Mit einer Kombination aus Inbound- und Outbound-Marketing können Sie die Vorteile beider Ansätze erschließen. In wirtschaftlich eher unsicheren Zeiten sollte der Schwerpunkt auf Inbound-Marketing liegen.

Methode 4: Content regelmäßig aktualisieren

Mehr organischer Website-Traffic, ein besseres Ranking in Suchmaschinen, eine höhere Klickrate: Wer regelmäßig seinen Content aktualisiert, profitiert – auch hinsichtlich des Aufwands. Denn Sie sparen viel mehr Zeit, wenn Sie bereits bestehende Inhalte auffrischen, als wenn Sie neue erstellen. Es ist ratsam, den Großteil der Zeit der Wiederverwertung von Content zu widmen. Wenn Sie Daten zur Performance des Contents ausgewertet haben, können Sie sich auf den Content konzentrieren, der die besten Ergebnisse gebracht hat. Wichtig ist dabei, relevante Keywords zu recherchieren und die Interessen der Kund*innen zu kennen, damit die Beiträge a uf diese ausgerichtet werden können. Die Intention des Contents sollte jedoch gleich bleiben, um schlechtere Rankings in Suchmaschinen zu vermeiden.

Ein Beispiel: Sprechen Sie in einem Blog-Artikel B2B-Kund*innen an, sollte sich der Content nach der Aktualisierung nicht an B2C-Kund*innen richten. URL-Änderungen gilt es ebenfalls zu vermeiden, da sich zum Beispiel Ladegeschwindigkeiten verringern oder verwendete Links plötzlich ins Leere führen können.

Methode 5: Den Schwerpunkt auf eigene Kanäle setzen

Keine Experimente: Wenn sich bestimmte Medienkanäle bewährt haben und Sie mit diesen Ihre gewünschten Zielgruppen erreichen, sollten Sie sie auch weiterhin nutzen. Owned-Media-Kanäle wie die eigene Website oder die eigenen Social-Media-Präsenzen haben für viele Marketing-Verantwortliche eine hohe Bedeutung. Denn auf diesen haben sie die volle Kontrolle über ihre Botschaften und die Sicherheit ihrer Marke.

Wer mit dem eigenen Blog und den eigenen Social-Media-Auftritten in der Vergangenheit erfolgreich war, tut auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gut daran, seinen Content über diese Kanäle auszuspielen. Die Art des Contents hängt dabei von bestimmten Faktoren ab, zum Beispiel von der Zielgruppe oder der Branche, vom zur Verfügung stehenden Budget und von der Größe des jeweiligen Teams beziehungsweise des gesamten Unternehmens.

Methode 6: Die Content-Erstellung outsourcen

Angesichts der vielerorts chronischen Unterbesetzung in Marketingabteilungen stellt sich die Frage, wer den Content erstellen soll. In vielen Unternehmen werden Aufträge verstärkt an Freelancer*innen oder Agenturen vergeben. Gründe dafür sind unter anderem die Wirtschaftslage und die häufig begrenzten Budgets für neues Personal. Mithilfe des Outsourcings schaffen Sie es, den Zeitplan für die Content-Produktion einzuhalten und gleichzeitig die Kosten zu beschränken. Die Suche nach guten Freelancer*innen ist aktuell nicht schwierig: Da viele interne Marketingteams verkleinert wurden, hat sich eine Vielzahl von erfahrenen Content-Expert*innen selbstständig gemacht.

Methode 7: Künstliche Intelligenz nutzen

„Wie hast du’s mit der KI?” lautet die Gretchenfrage für Unternehmen. Insbesondere kleine Teams können von KI-Tools profitieren, indem sie ihnen aufwendige und zeitraubende Aufgaben abnehmen, sodass sie sich auf Qualität und Wertschöpfung ihrer Inhalte konzentrieren können. Für die Content-Marketing-Strategie und die operative Umsetzung können KI-Tools ungemein hilfreich sein, beispielsweise für die Content-Recherche (Stichwort: Keywords) oder die Erstellung von diversen Textformaten, vom Blog-Artikel bis zum Social-Media-Post. Aktuell können KI-Tools noch nicht den „Tone of Voice” einer Marke abbilden, deshalb ist noch zusätzliche Handarbeit gefragt – für die Ideenfindung sind sie aber jetzt schon sehr hilfreich. Gleichzeitig machen KI-Tools Teams effizienter und produktiver und steigern so letztlich das Wachstumspotenzial von Unternehmen.

Fazit:

Die größte Herausforderung im Marketing ist derzeit immer noch, Leads zu generieren. Wer die Anzahl qualifizierter Leads erhöhen und mit diesen in Kontakt treten will, kommt nicht umhin, sein Content-Marketing gut zu planen und strukturiert zu gestalten. Mithilfe der genannten Maßnahmen schaffen Sie einen soliden Rahmen, um Ihre Marke zum Erfolg zu führen. Was Sie dabei nicht vergessen dürfen: Die Stärke jeder Marke ist ihre eigene, einzigartige Stimme. Ihr wichtigstes Werkzeug bleibt daher Ihre eigene Kreativität.

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