Gründerinnen im Porträt

cocowork: Vereinbarkeit für alle! Strategien und Lösungen für modernes Arbeiten

Katrin Dzimiera und Alexandra Höllwarth, aus der Nähe von Karlsruhe, haben vor rund einem Jahr cocowork gegründet. Sie beraten und begleiten vor allem mittelständische Unternehmen, sich zukunftsfähig und sozial nachhaltig aufstellen, indem sie sich unter anderem für Vereinbarkeit und eine lebensphasenorientierte Personalpolitik einsetzen.

Mit cocowork sind Katrin Dzimiera und Alexandra Höllwarth Nominee in der Kategorie „Female Empowerment“ beim „Gründer des Jahres Award 2022“.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir haben alle genau mit dem zu tun, was uns auch im Berufsalltag beschäftigt. Acht Kinder, vier zu pflegende Angehörige, drei Nebenjobs, zwei Ehrenämter und ein Hausbau sind eine Menge Arbeit, die sich neben dem Job auf die Schultern von fünf Personen verteilt. Das genau ist unser Thema: Vereinbarkeit. Damit sind wir auch in unserer Beratung authentisch und sehen Vereinbarkeit ganzheitlich an – ganz gleich ob junge Eltern oder Berufseinsteiger mit zeitintensivem Hobby.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Katrin war lange Jahre Führungskraft in Beratungshäusern zum Thema digitale Transformation und New Work. Sie beschäftigt sich daher seit einigen Jahren mit Themen wie Diversity und Leadership. Alexandra arbeitet seit vielen Jahren im Marketing und Vertrieb in der Industrie. Beide widmen sich dem großen Thema der „neuen Vereinbarkeit“, bei der eine lebensphasenbewusste Personalpolitik im Sinne von Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen im Mittelpunkt steht.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Den Traum, mal „was Eigenes“ zu haben, träumen wohl viele. Wir saßen tatsächlich während unserer Elternzeit oft zusammen und haben unseren eigenen Laden zusammengesponnen, die richtige Idee hat damals aber noch gefehlt. Der Wiedereinstieg in den Beruf war dann aber die Initialzündung, weil wir merkten, wie viel hier im Argen liegt. Mütter sind auf dem Arbeitsmarkt oft unterschätzt, zudem gibt es viele weitere Lebensphasen, in denen Vereinbarkeit ein wichtiges Thema ist. Von Arbeitgeber:innenseite wird das aber schlicht nicht gesehen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das fatal und lässt sich mit dem Willen aller Beteiligten eigentlich einfach lösen. Da wollten wir ansetzen und haben gegründet.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die Besonderheit bei uns war bzw. ist, dass wir in Teilzeit gründen wollten. In Deutschland ist die Voraussetzung für eine Gründung so gut wie immer: Es muss Vollzeit sein. Daher waren uns Förderkredite und Gründungsförderungen verwehrt und viele Acceleratoren-Programme auf Präsenz und ganztags ausgelegt. Damit waren wir auf uns gestellt. Das war nicht immer einfach.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Dass wir uns bzw. unsere Kunden sozial nachhaltig aufstellen, um eine zukunftsfähige Arbeitswelt zu erschaffen. Dabei haben wir alle Arbeitnehmer:innengruppen im Fokus. Dadurch können wir Unternehmen dabei unterstützen, durch lebensphasenbewusste Personalpolitik ihre Arbeitgeber:innenattraktivität zu steigern.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Gerade die Finanzierung war eine harte Nuss. Wir haben uns komplett selbst finanziert, da wir durch unser Konstrukt durch sämtliche Förderungen fielen.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Wir haben zusammen schon viel erreicht, aber unsere Vision ist es, Deutschlands führende Beratung zum Thema Vereinbarkeit zu sein.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Glaubt an euch und eure Idee! Es wird Höhen und auch viele Tiefen geben. Bleibt am Ball und lasst euch nicht entmutigen. Und ganz wichtig: Baut euch ein möglichst breites Netzwerk auf, auf das ihr immer wieder zurückgreifen könnt. Das ist extrem wertvoll und bei jedem Schritt nützlich. Und eines noch: Habt Spaß!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von cocowork: www.cocowork.de

Vorheriger Beitrag

"So geht Listbuilding" von Meike Hohenwarter

Nächster Beitrag

Female Community Event in Bad Kissingen

kein Kommentar

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.