Gründerinnen im Porträt

Danagi: B2B-Bereich revolutionieren

Danagi wurde im Jahr 2020 von Agnieszka Fudala gegründet. Der B2B E-Commerce-Marketplace Anbieter hat seinen Hauptsitz in Rödermark bei Frankfurt. Die Idee dahinter: den B2B-Bereich zu revolutionieren und die Branchen zusammen zu bringen. Auf diese Weise kann Danagi sicherstellen, dass seine Kunden die bestmögliche Auswahl und stetige Nachfrage genießen.

Was ist die Besonderheit Ihrer Firma?

Danagi ist ein globaler B2B Marktplatz (Generalist) und zeichnet sich durch eine hohe Expertise aus, welche auf langjährige Erfahrung der beiden Gründer aufgebaut wurde. Mit mir an der Spitze des Unternehmens greifen wir einen sehr konservativen und in sich verschlossenen Markt an. Durch kürzere Entscheidungswege sind wir flexibler und finden uns in einem Spannungsfeld zwischen Tradition und Wandel wieder.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Ich bin introvertiert und brauche hin und wieder einen Schubser, um aus mir herauszukommen. Aus diesem Grund waren früher das Telefonieren und die Kaltakquise ein Horror für mich. Heute greife ich bei jeder Gelegenheit zum Hörer und berate meine Kunden. Seit der Gründung im April 2020 hat Danagi bereits weit mehr als 200 Kunden gewonnen, mit den meisten hatte ich bereits telefonischen Kontakt.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ich gehöre wohl zu der Gruppe, die nicht stillsitzen kann. Nach meinem 3-jährigen Auslandsaufenthalt kam ich nach Deutschland zurück und machte eine Ausbildung. Parallel dazu hatte ich für ein anderes Unternehmen im Bereich des E-Commerce & Online-Marketing gearbeitet, wo ich auch nach meinem Abschluss über mehrere Jahre blieb und über das ich mein Studium machte. Ich beobachtete den E-Commerce-Markt und die neu dazukommenden Marktplätze genau, analysierte die Lage und war mehr als fasziniert. Bildete mich immer weiter, sammelte Kontakte und gründete schließlich mein erstes Unternehmen mit meinem Geschäftspartner.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Das Thema „Gründung“ stand schon immer weit oben auf meiner Liste. Zuletzt arbeitete ich für ein Unternehmen, das einen Vendor-Vertrag hatte und von Amazon sehr abhängig war. Die Beträge, die an Amazon geflossen sind, waren mehr als unwirtschaftlich, dennoch gab es für sie keinen Ausweg. Eines Tages bekam ich den Auftrag, einige Paletten mit einer Mindestabnahme von mehreren Paletten zum Verkauf zu stellen, ohne darin noch mehr zu investieren. An dem Tag suchte ich mir einen Wolf ab und fand keinen passenden Platz dafür. Kurze Zeit später stand mein Businessplan. Ich griff auf meinen besten Kontakt zurück, vor dessen Arbeit ich immer mehr als begeistert war, stellte es ihm vor und ein paar Monaten später gingen wir online.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung war die Kundengewinnung. Als Newcomer hat man ohnehin einen sehr langen und steinigen Weg vor sich. Im B2B Sektor ist das Ganze noch deutlich schwieriger, vor allem, wenn man eine Frau ist. Die klassische Vertriebswege sind noch immer fast ausschließlich Männersache und bei vielen fest verankert. Hinzu kommt, dass es meist nicht nur einen, sondern gleich mehrere Entscheider gibt, die darüber bestimmen, ob die Produkte überhaupt auf einem Marktplatz platziert werden oder nicht. Bis das geklärt ist, vergehen meist Wochen oder gar Monate. Wir fingen nun an, die Entscheider mittels Netzwerke wie z.B. Xing ausfindig zu machen. Diese gaben uns klare „ja“- oder „nein“-Antworten und/oder verwiesen uns an deren Kollegen weiter.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Netzwerke sind auf alle Fälle ein Muss bei uns, um über das Thema B2B Marktplatz öffentlich sprechen zu können. Gemeinsam mit unseren Kontakten suchen wir nach Lösungsansätzen, Ideen und Initiativen, die wir dann später umsetzen können. Bei Danagi setzen wir auf Authentizität und die Nähe zu unseren Kunden. Eins ist klar, wenn die Unternehmen sich auf uns einlassen, können sie ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken. Wir wollen unseren Kunden nichts verkaufen, wir fragen sie nach den derzeitigen Herausforderungen und stellen ihnen eine Lösung vor, die sie annehmen können oder auch nicht.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Die Finanzierung eines Tech Start-up’s in Deutschland gehört wohl nicht zu den einfachsten Aufgaben. Als Tech Start-up -also ohne Investitionsgüter- hat man (beinahe) schon verloren. Entweder hat man reichlich Eigenkapital oder man hat die Möglichkeit, ein Privatdarlehen -wie in unserem Fall- zu nehmen. Alles andere wäre für uns derzeit unwirtschaftlich.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Mit meinem Unternehmen habe ich Großes vor. Ich möchte mit Danagi global expandieren und zum zentralen Punkt im B2B Sektor werden. Auch möchte ich in Deutschland das Vorzeigeunternehmen mit 4-Tage-Woche, sicheren Arbeitsplätzen, einer Altersvorsorge und vor allem die Anlaufstelle für alle werden, die von der Technologie genauso begeistert sind wie ich. Das schönste daran? Einige meiner Träume gehen gerade in Erfüllung.

Was ist Ihr besonderer Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen

Zusammen kann man mehr erreichen, davon bin ich zutiefst überzeugt.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von Danagi

Gründerin Agnieszka Fudala ist Bewerberin beim Hessischen Gründerpreis 2020.

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