Gründerinnen im Porträt

Dynamic Innovations: Nachhaltiger und selbstregenerierender Heilungsprozess

Das Startup Dynamic Innovations möchte mit seinem Produkt “Active Shift” Menschen mit Knieschmerzen dabei helfen, ein Leben ohne Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen zu führen. Ziel ist, einen nachhaltigen und selbstregenerierenden Heilungsprozess zu ermöglichen. Lena Kasten unterstützt den Erfinder René Kränzlein seit der Entwicklung des Prototyps. Ihre Erfahrungen in den Bereichen Sport, Bewegung und Ernährung sowie ihr kaufmännisches Wissen ergänzen die Fähigkeiten des Diplom-Physiotherapeuten.

Was ist die Besonderheit Ihrer Firma?

An erster Stelle möchte ich hier das tolle Team erwähnen, welches sich super ergänzt und eng miteinander zusammenarbeitet, trotz örtlicher Distanz. Außerdem haben wir ein wirkungsvolles, innovatives Produkt im Medizinbereich entwickelt welches Menschen Schmerzlinderung verschafft und wieder zum Alltag und Aktivitäten zurückführt. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Firma noch sehr ausbaufähig ist und somit durch weitere Innovationen noch viel Potenzial zum Wachsen hat. Der Wert der Firma ist durch ein angemeldetes Patent und einigen bevorstehenden oder schon erfolgen Zertifizierungen, sowie Studien, höher oder schnell steigerungsfähig.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Die Gründung der Firma war ein Erfolg für uns, da wir während der Corona-Krise gegründet haben. Außerdem ist es sehr schön zu sehen, dass die Zusammenarbeit mit unserer Produktionsstätte in Wuppertal reibungslos funktioniert und wir uns auf die Lieferung und Qualität der Produkte verlassen können. Wir verkaufen erst seit einem Monat und konnten ohne Aufwand für Werbung einen Umsatz von ca. 3.000,00 € erwirtschaften. Zusätzlich haben wir die erste Physiotherapiepraxis im Umgang mit unserer Bandage schulen können, diese ist außerdem unser erster B2B Kunde.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach meinem Fachabitur wusste ich nicht so recht etwas mit mir anzufangen, also habe ich zunächst ein freiwilliges ökologisches Jahr im Waldkindergarten gemacht. Danach habe ich mich entschlossen eine Ausbildung zur Physiotherapeutin zu machen, dort habe ich auch meinen Partner im privaten wie auch im geschäftlichen Bereich kennengelernt, die Ausbildung habe ich allerdings nach zwei Jahren abgebrochen, da ich nicht so gut mit dem körperlichen Kontakt mit Patienten zurechtkam. Später habe ich eine Ausbildung zur Industriekauffrau absolviert und arbeite jetzt 39 Stunden Vollzeit im öffentlichen Dienst.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Ich habe gemerkt wie gut unser Produkt wirkt und hatte sofort die Vision noch vielen weiteren Menschen eine neue Lösung für Ihre Schmerzen zu bieten. Als René so schlimme Knieprobleme hatte, dass er kein American Football mehr spielen konnte und ihn die Bandage wieder dazu verholfen hat war ich begeistert und sofort überzeugt, dass die Idee es Wert ist ein Unternehmen zu gründen. Außerdem möchte ich gerne neue Erfahrungen sammeln, die nur wenig Leute auf der Welt machen, um mich weiterzuentwickeln und neue Fähigkeiten dazuzulernen.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Am Anfang waren René und ich auf uns allein gestellt. Die Idee hatten wir bereits 2016 im Kopf und haben sehr lange am Produkt getüftelt und lange gebraucht um eine Produktionsstätte zu finden. Dann haben wir 2019 das Startup Weekend Mittelhessen gewonnen und dort Pedro, unseren Co-Founder, und Julian Schwarz, unseren Mentor, getroffen. Julian steht uns bei Fragen zur Seite und legt uns unternehmerisches Denken nahe, er hat selbst erfolgreich gegründet und kennt sich deshalb sehr gut aus.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Die größte Herausforderung für mich war es ein Teammitglied, welches wir ebenfalls beim Startup Weekend kennengelernt haben und welches Co-Founder werden sollte, wieder auszuschließen. Es ist mir schwergefallen so ein ernstes Gespräch zu führen, aber statt mich zu drücken habe ich mich der Aufgabe gestellt. Am Ende lief es besser als erwartet und wir haben immer noch positiven Kontakt und können einen Mehrwert aus der Situation ziehen.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam? Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Momentan ist geplant an Medien wie Zeitungen, Fernsehen oder Radio heranzutreten um dadurch Aufmerksamkeit zu bekommen. Da wir später aber hauptsächlich im B2B Bereich verkaufen möchten, sind wir auch bereit direkten Vertrieb zu tätigen und, wie es so schön heißt, Klinken zu putzen. Später soll das natürlich durch externe Vertriebsmitarbeiter ausgebaut werden.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Da wir nebenbei immer gearbeitet haben und auch immer noch arbeiten, haben wir alles mit Eigenkapital finanziert. Für die Gründung der GmbH musste ich allerdings einen „Familienkredit“ von Oma aufnehmen, die sehr an uns und unsere Idee glaubt. Sie hat sich übrigens auch selbst von unserer Bandage überzeugt und so ihre Knieschmerzen gut im Griff.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Ich möchte auf jeden Fall Vollzeit in meinem eigenen Unternehmen arbeiten. Außerdem wünsche ich mir, dass die Bandage so viel Bekanntheit erlangt, dass noch mehr Menschen die an Gelenkschmerzen leiden die beste, effektivste konservative Behandlungsmethode mit einer Bandage bekommen. Es sollen so viele Operationen wie möglich erspart bleiben.

Was ist Ihr besonderer Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Wie unser Pedro einmal gesagt hat:“ Niemand gründet ein Unternehmen, um eine entspannte Zeit zu haben.“ Und das sehe ich natürlich genauso. Wer denkt schnell viel Geld machen zu können und das es cool ist sein eigener Chef zu sein, oder weil es so Mainstream ist ein Startup zu gründen, hat auf jeden Fall die falschen Gründe zum Gründen. Es ist viel harte Arbeit und kostet auch viel Geld, welches vielleicht nicht wieder zurück fließt, darauf sollte man eingestellt sein. Wenn man dann trotzdem noch motiviert ist zu gründen dann nichts wie los.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage: Dynamic Innovation

Gründerin Lena Kasten ist Bewerberin beim Hessischen Gründerpreis 2020.

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