Imke Schultz ist die Gründerin der Firma „Wohlfühlwerkstatt“, einer Manufaktur für die Herstellung und den Vertrieb von nachhaltigen und hochwertigen Naturkosmetikprodukten mit Pflanzenextrakten. Die Marke Grüne Grazie richtet sich an Frauen in lebensverändernden Phasen, die ihre eigene Pflege wieder in den Fokus rücken möchten. Dazu bietet sie Produkte für Gesichts- und Körperpflege an. Weil dabei das Thema „Wohlfühlen“ immer im Vordergrund stehen soll, lautet ihr Leitspruch: „So wie Du bist, bist Du genau richtig!“

Imke Schultz ist Bewerberin beim Hessischen Gründerpreis 2023.

 

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

1. Hochwertige Naturkosmetik: Meine Produkte zeichnen sich durch hohe Qualität und sorgfältig ausgewählte Inhaltsstoffe aus, die speziell für die Bedürfnisse Frauen in lebensverändernden Phasen entwickelt wurden.
2. Pflanzenextrakte in Bio-Qualität: Ich setze konsequent auf den Einsatz von selbsthergestellten Pflanzenextrakten aus heimischen und biologisch angebauten Kräutern.
3. Nachhaltiges Handeln: Meine Produkte sind umweltfreundlich und nachhaltig. Wir verwenden Glastiegel und -flaschen, nehmen Verpackungen zurück und bieten auch unverpackte feste Produkte an.
4. Fokus auf Wohlbefinden: Das Thema „Wohlfühlen“ steht im Mittelpunkt der Marke. Ich möchte meinen Kundinnen nicht nur wirksame Produkte bieten, sondern auch ein besonderes Pflegeerlebnis und das Gefühl, dass sie genau richtig sind.
5. Authentische Gründungsgeschichte: Die Entstehung Ihrer Firma ist geprägt von einer langen Entwicklungszeit und einem Traum, der im herausfordernden Jahr 2020 Wirklichkeit wurde. Diese persönliche Geschichte spiegelt sich in der Marke wider.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Erfolge mit meiner Firma waren das initiale schnelle Wachstum mit/durch Unverpacktläden. Darauf folgte der Launch des Webshops im Januar 2022 sowie die flexible Reaktion auf schwankende wirtschaftliche Umstände in der Folgezeit. Am wichtigsten war der erfolgreiche Aufbau einer treuen Stammkundschaft.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach meinem Chemiestudium mit einer Diplomarbeit in der Dermatologie und der Promotion in Biochemie, habe ich inzwischen über 20 Jahre Erfahrung als Projektmanagerin. Dabei habe ich neben Arzneimittelentwicklungen auch Kosmetik-Entwicklungsprojekte geleitet.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Als ich aber 2016 meine Studienstadt Münster besuchte, sah ich auf dem dortigen Markt einen Stand mit Naturkosmetikprodukten aus einer kleinen Manufaktur und war sofort elektrisiert: Genau das hatte ich immer machen wollen!

Es begann die lange Zeit der Produktentwicklung; auch angeregt durch die Nachhaltigkeitsbewegung, kam in 2020 der Schub in die finale Gründungsphase zu gehen, um den langgehegten Traum von einer möglichen Selbständigkeit zu realisieren.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Vor der Gründung habe ich mich gründlich mit den Regularien vertraut gemacht und wusste durch meine Ausbildung und Berufserfahrung, welche Dinge ich selbst umsetzen konnte. Die Firmengründung/-geburt geschah dann durch mich. Im Laufe der Zeit ist mein Mann, der BWL studiert hat und lange Jahre als Berater gearbeitet hat, dazu gestoßen, so dass wir diese beiden Bereiche abdecken konnten.

Hilfe haben wir uns im IT-Bereich geholt (insbesondere im Zusammenhang mit der Erstellung des Webshops), weiterhin haben wir uns in SEO fortgebildet. Mit unserem ersten Unverpacktladen-Kunden haben wir eng zusammengearbeitet und viel zum Thema Einzelhandel gelernt.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Da ich als Person für meine Marke stehe, muss ich mich besonders auch dem Thema Marketing und Vertrieb widmen – worin ich bisher keine Erfahrung hatte und was mir durchaus nicht leicht fiel. Mit ein wenig externer Beratung aus dem Freundeskreis, habe ich Erfolgserlebnisse gesammelt und entwickle inzwischen meine eigenen Routinen.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Der Start des Marketings erfolgte durch Netzwerken im (erweiterten) Bekanntenkreis, in diesem Kreis habe ich Cremeparties veranstaltet und dort weitere Kundinnen gewonnen; es folgten Präsentationen im Einzelhandel (auch immer noch und wiederkehrend), der Aufbau der Website mit dem Webshop und die Teilnahme an ausgesuchten Märkten. Des Weiteren versuche ich über Teilnahme an lokalen Initiativen und durch lokale Presse im örtlichen Umkreis meiner Firma die Bekanntheit zu vergrößern.

Seit Beginn des Jahres haben, haben wir unseren „Grünen Blog“ aktiviert, um Traffic auf die Webseite zu bekommen. Zusätzlich bin ich auf vielen Social Media Plattformen unterwegs, vor allem auf Instagram. Dies nutze ich dazu, auf den Blog und den Webshop aufmerksam zu machen.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Da die Gründungsidee während der vierjährigen Entwicklungszeit der Produkte reifte, haben wir Eigenkapital angespart und uns bewusst für eine Bootstrapping -Finanzierung (organisches Wachstum ohne Fremdkapital) entschieden.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Mein großer Traum ist eine höhere Sichtbarkeit und Vertrauen in die Marke „Grüne Grazie“:

• Die Marke soll deutlich mehr Zielkundinnen als heute erreichen (auch überregional) und Markentreue erzeugen; zudem soll sie regional gut bekannt. sein
• Die Firma soll ein gesundes Wachstum zeigen, so dass Kapazitätserweiterungen vorstellbar sind.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Selbständigkeit ist viel Arbeit und finanzielle Sicherheit ist nicht gegeben – also man sollte sehr, sehr realistisch an die Sache rangehen. Das zumeist erwartete Freiheitsgefühl wird u.U. durch Angst ersetzt, was ich die letzten Jahre in/nach Corona sehr deutlich bei einigen Neugründern beobachten konnte. D.h. ich würde empfehlen, nicht den bisherigen Job zu kündigen, bevor das eigene Geschäft läuft.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Website von Grüne Grazie: www.gruenegrazie.de