Gründerinnen im Porträt

keelearning: Lernen am Arbeitsplatz verbessern

Norma Demuro hat das E-Learning-Startup keelearning gegründet. Mit keelearning hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, das Lernen am Arbeitsplatz zu verbessern und so vielen Menschen wie möglich den Zugang zu Wissen zu ermöglichen. Gemeinsam mit ihrem Team will Demuro Arbeitnehmer*innen aller Branchen inkludieren: Egal ob Schreibtischkräfte oder Frontline-Worker, jeder soll die Chance auf Weiterbildungen und damit auch auf Aufstieg im Beruf erhalten.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Keelearning ist eine E-Learning-Plattform, die sich auf die Qualifizierung von Mitarbeiter:innen fokussiert, die keinen klassischen Schreibtisch-Arbeitsplatz haben – auf sogenannte Frontline-Worker. Heraussticht hier vor allem, dass alle Funktionen der Plattform sowohl über den Desktop als auch mobil verfügbar sind. So können auch Frontline-Worker problemlos erreicht werden, selbst wenn sie keine E-Mail-Adresse besitzen. Dazu nutzen wir Künstliche Intelligenz für schnelles Autotranslate in über 20 Sprachen und um das Lernerlebnis individuell an die Bedürfnisse der User anzupassen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Nach der Schule bin ich dem Wunsch meiner Eltern nachgegangen, erst einmal ​​einen „ordentlichen Beruf” zu lernen und habe eine Ausbildung als Bankkauffrau absolviert. Die Zeit war wichtig und lehrreich – dennoch stand für mich fest, dass ich noch andere berufliche Interessen habe. Nach meinem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften und der Mediendidaktik habe ich anschließend in verschiedenen Positionen im Digitalbereich gearbeitet.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Anfang der 70er sind meine Eltern aus Italien nach Deutschland eingewandert und hatten natürlich erstmal mit Sprachproblemen zu kämpfen. Diese, in Kombination mit einer klassischen Arbeiter-Tätigkeit, sorgten dafür, dass sie kaum Zugang zu Weiterbildungen hatten und Aufstiegschancen ausgeschlossen waren. Ich bin davon überzeugt, dass Bildung ein grundlegendes Menschenrecht ist und durch digitale Lösungen einer breiten Masse der Zugang gewährleistet werden kann. Während meiner beruflichen Projekte wurde die Idee zur Gründung von keelearning geboren. Ich erlebte hautnah vor welchen Herausforderungen zahlreiche Unternehmen bei der Qualifizierung ihrer Mitarbeiter:innen stehen. Diese Herausforderungen sind immer noch ähnlich wie in den 70er-Jahren, als Deutschland Gastarbeiter:innen durch das Abwerbeabkommen für berufliche Tätigkeiten qualifizieren musste.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Vor dem Start habe ich mir Beratung in einem Gründerzentrum geholt und auf diversen gründerspezifischen Seiten im Internet. Das war für die Basics schon ganz gut. Im Laufe der Zeit habe ich mir aber ein Netzwerk an Partner*innen und Mentor*innen aufgebaut, die alle in ihrem Bereich Expert*innen sind. Vor allem der regelmäßige Austausch mit anderen Unternehmer:innen ist mir super wichtig. Schließlich hat man als Unternehmerin mit den unterschiedlichsten Herausforderungen zu tun und da ist es sehr wichtig, wenn man sich Rat aus der Praxis holen kann.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Als Gründerin ist der Aufbau eines starken und effektiven Teams zweifellos eine der größten Herausforderungen. Das erfordert Zeit, Mühe und Geduld. Es ist eine kontinuierliche Herausforderung, aber auch eine der lohnendsten Aufgaben, da ein gut funktionierendes Team die Grundlage für den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens bildet. Ich habe zu Beginn eher darauf geschaut, ob die Bewerber*innen über das erforderliche Fachwissen und die Fähigkeiten verfügen. Heute ist es mir wichtig zu sehen, ob potenzielle Mitarbeitende auch bereit sind, sich mit der Vision des Unternehmens zu identifizieren. Sie sollten die Mission und die Ziele von keelearning teilen, um motiviert und engagiert an der Verwirklichung des Unternehmenserfolgs mitzuwirken.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Keelearning ist zu 100% geboostrapped. Ich habe also das gesamte Unternehmen selbst finanziert und später den Umsatz in mein Wachstum gesteckt.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Nutze die Begeisterung für deine Idee und starte mit dieser Energie dein Business. Wie immer im Leben gilt: Den perfekten Zeitpunkt gibt es einfach nicht. Ich habe damals meine Festanstellung gekündigt und war während der Gründungsphase schwanger – es hat trotzdem alles geklappt!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Website von keelearning: www.keelearning.de

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