Mut zur Selbstständigkeit: Zwei starke Frauen haben sich ihren Traum erfüllt
Auf sieben männliche Unternehmensgründer kommen drei weibliche. Dabei tragen Frauen entscheidend zum Wirtschaftsstandort Deutschland bei. Zwei starke Frauen, die sich mit viel Elan ihren Traum von der Selbstständigkeit erfüllt haben, sind Kristina Wißling und Pauline Tillmann. Die beiden Unternehmensgründerinnen haben anlässlich des diesjährigen internationalen Frauentags auf der Seite der Bundesregierung über ihre Gründungsgeschichten berichtet.
Seit Frauen am 8. März 1911 auf die Straße gegangen sind, um für Gleichberechtigung und das Frauenwahlrecht zu werben, hat sich vieles getan: Frauen sind aus der Arbeitswelt längst nicht mehr wegzudenken. Mehr als 70 Prozent verdienen inzwischen ihr eigenes Geld. Ob in Wirtschaft, Politik oder Wissenschaft – das weibliche Geschlecht ist auf dem Vormarsch. Den Weg in die Selbstständigkeit finden jedoch nach wie vor erheblich weniger Frauen als Männer.
Origami für die Industrie
Für die Designerin Kristina Wißling war der Schritt in die Selbstständigkeit keine Frage – die meisten Designer eröffnen nach dem Studium ein eigenes Büro. Ungewöhnlich war hingegen die Geschäftsidee der jungen Frau: Wißling hat sich auf Falttechniken spezialisiert.
Die kommen mittlerweile in vielen Bereichen zum Einsatz: Von Airbags über Gefäßstützen in der Medizin bis hin zu Faltantennen im Weltraum. „Überall dort, wo sich Strukturen aus räumlichen oder funktionalen Gründen zusammenfalten und wieder entfalten sollen, Stabilität oder schockabsorbierende Eigenschaften gefragt sind, kommt das Prinzip der Faltung zum Einsatz“, erläutert Wißling im Interview. Mittels solcher Falttechniken können Materialien so konstruiert werden, dass die Produktion aus einem Stück möglich ist. Das spart Zeit und Kosten.
Frauen und ihre Geschichten im Blick
Auf einem ganz anderen Gebiet hat sich Pauline Tillmann selbstständig gemacht. Die Journalistin ärgerte sich, dass Frauen oft in der medialen Berichterstattung unterrepräsentiert sind. Das wollte Tillmann ändern und hat 2015 nach einer Crowdfunding-Kampagne das digitale Magazin „Deine Korrespondentin“ gegründet. Dort werden explizit Frauen und ihre Geschichten in den Fokus gerückt.
Außerdem reizte es sie, ihr eigenes Unternehmen zu gründen: „Ich wollte den Medienwandel aktiv mitgestalten. […] Der Journalismus wird im Moment neu gedacht und es ist wahnsinnig aufregend, innovative Dinge einfach auszuprobieren“, erzählt Tillmann im Interview.
Nur Mut zur Selbstständigkeit!
Beide Gründerinnen betonen, dass es für Selbstständige wichtig sei, frühzeitig Netzwerke aufzubauen und seine Idee hartnäckig und mit langem Atem zu verfolgen. „Man sollte einfach mutig seinem Herzen folgen und Rückschläge in Kauf nehmen“, sagt Tillmann. Und Wißling rät Frauen, „nicht so ängstlich“ zu sein. Hilfreich sei es auch, Beratungen und Coachings in Anspruch zu nehmen oder auch Tipps bei anderen Gründerinnen und Gründern einzuholen, um mögliche Fehler zu vermeiden.
Beide Gründerinnen sind übrigens Preisträgerinnen im Wettbewerb der Kultur- und Kreativpiloten der Bundesregierung. Bestandteil des Preises sind ein einjähriges Mentoring-Programm und eine Reihe von Workshops, die die Preisträger bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen begleiten.
Die Bundesregierung unterstützt Existenzgründer auf vielfältige Art: So hat beispielsweise das BMWi im November 2018 gemeinsam mit den Verbänden BDA, BDI, DIHK und ZDH die Gründungsoffensive GO! gestartet, um mehr Menschen zu ermutigen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Hilfreiche Informationen finden zukünftige Gründerinnen und Gründer sowie solche, die es werden wollen, auch auf der Seite www.existenzgruender.de.
Das Portal richtet sich speziell an gründungsinteressierte Frauen. Ebenso die Initiative „FRAUEN unternehmen„, die von zahlreichen Unternehmerinnen unterstützt wird, die als Role Model ihre Inspiration und Leidenschaft weitergeben.