Gründerinnen im Porträt

The metagame AI GmbH: Workforce of the Future

Pia Büßecker ist die Gründerin von The metagame AI GmbH. In der Spieltheorie, vor allem aber im Gaming beschreibt der Begriff „metagame“ alle ungeschriebenen Regeln, die über das eigentliche Spiel hinausgehen. Ständige Veränderungen durch Updates und neue Strategien zwingen erfolgreiche Gamer, sich in einem schnelllebigen Umfeld durch zum Beispiel ständiges Lernen und Kollaboration anzupassen. Pia Büßecker ist davon überzeugt, dass es genau diese Skills sind, die Unternehmen brauchen, um die Herausforderungen rund um die Digitalisierung und den demografischen Wandel zu meistern. Ihr HR-Tech-Startup entwickelt eine innovative und skalierbare Plattform, welche sich die „Power of Play“ zunutze macht, um potenzielle Talente und Unternehmen auf effektive Weise zusammen zu bringen. So gestalten sie die Workforce of the Future, machen Unternehmen attraktiver und bieten einen besseren Fit zu jungen Zielgruppen.

Pia Büßecker ist Bewerberin beim Hessischen Gründerpreis 2023.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Zwei Dinge sind an dem Start-up besonders. Zum einen die Menschen: Das interdisziplinäre Team aus Gründer:innen und Mitarbeitenden könnte in ihren Hintergründen nicht vielfältiger sein. Angetrieben durch die gemeinsame Vision sind alle von ihnen jeden Tag bereit, persönliche Grenzen für die Verwirklichung zu verschieben. Zum anderen die Innovation hinter der Idee: Das, was wir umsetzen, existiert so noch in keiner Form; und das erfordert sowohl in der Produktentwicklung wie auch im Marketing und Vertrieb einen unfassbar langen Atem. Die „Power of Play“ in die B2B Welt zu bringen, ist eine Held:innen-Aufgabe.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

2018 begann ich nach meinem Bachelorstudium ein Praktikum bei PwC Deutschland. Binnen etwas über vier Jahren und einem großen Engagement wurde ich mehrfach befördert, bekam ein Pre-Seed Investment von PwC für die Gründung von metagame und war mit 26 Jahren Managerin in einer globalen Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsfirma und Co-Founderin eines Start-ups. Wohlgemerkt war mein Erfolg auch immer eine Teamleistung.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Von 2015 bis 2018 studierte ich dual BWL mit dem Schwerpunkt Messe-, Kongress- und Eventmanagement. Von Oktober 2018 bis Dezember 2022 arbeitete ich bei PwC Deutschland und verließ das Unternehmen als Managerin für die Selbstständigkeit. Parallel zu meiner beruflichen Karriere spielte ich in den höchsten Ligen im Handball für die Kurpfalz Bären der TSG Ketsch und kam über meine klassische Sportaffinität zum Esports.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Die wachsende Idee innerhalb eines Konzerns, die Herausforderungen demografischer Wandel und Digitalisierung. Gleichzeitig aber auch das Bedürfnis „größer zu denken“ und sicher auch das richtige Momentum. Als junge Frau aus einer klassischen Arbeiterfamilie bin ich nie mit dem Anspruch in mein Berufsleben gestartet, einmal selbst zu gründen und vermutlich schon gar nicht ein Tech-Start-up. Die „Jetzt oder Nie-Chance“ hätte ich mir nie entgehen lassen und die Möglichkeit etwas Einzigartiges auf die Beine zu stellen ist – neben harter Arbeit – zum Greifen nahe. Auch hier war es das Team und die Familie, welche dazu beitrugen, diesen Schritt zu gehen.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Helfer*innen und Mentor*innen gibt es jede Menge. Es sind eine Reihe wunderbarer (ehemaliger) Kolleg:innen, die mich immer befähigt haben, meine Stärken weiter auszubauen und meine Schwächen zu erkennen. Wunderbare Familienmitglieder:innen und Freunde, die täglich Verständnis aufbringen und mir einen liebenswerten Ausgleich zum Gründerinnenalltag bieten.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Geduld zählt sicher nicht zu meinen Stärken und davon brauche ich derzeit viel. Direkt aus dem Konzernalltag in das Start-up-Leben zu springen und innerhalb kürzester Zeit zu funktionieren, ein Produkt zu entwickeln, neue Themenblöcke zu erschließen und plötzlich Verantwortung für Mitarbeitende zu tragen. Unter einem riesigen Koloss namens „Druck“ sind es viele Herausforderungen, die sich nur mit einer unbedingten Lernbereitschaft, Flexibilität und Dankbarkeit für die Möglichkeit meistern lassen.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Überall dort, wo wir nur können. Von Social Media über Livepräsenzen auf Messen und Events in ganz Deutschland.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Der Aufbau unserer eigenen Community über diverse Social Media Kanäle und die authentische Repräsentation unseres Teams.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Wir stecken derzeit mitten in der Investorensuche. Als Spin-Off der PwC Deutschland haben wir mit einem Pre-Seed Investment die Finanzierung der ersten 18 Monate gesichert.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Ich wünsche mir ein Jahr meine Seele baumeln zu lassen, fernab von Meetings, Mails und To Do’s mit meiner eigenen glücklichen Familie.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Erstens: Mut macht sich bezahlt, denn an Erfahrung gewinnt man in jedem Fall. Zweitens: Die Leichtigkeit sollte nicht verloren gehen. Es hilft, sich zu sagen, dass man unter Umständen nicht viel zu verlieren hat. Drittens: Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Website von metagame: www.themetagame.ai

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