Startup-Verband und Techniker Krankenkasse: Neue Studie zu Arbeit und Gesundheit in Startups
Im Zuge der Corona-Pandemie war die gesamte Wirtschaft zu enormen Anpassungen ihrer Arbeits- und Produktionsprozesse gezwungen. Das hat die Digitalisierung der Arbeit in vielen Bereichen vorangetrieben. Die nun vorgelegte Studie des Deutschen Startup Verbandes und der Techniker Krankenkasse zeigt, dass Startups bei dieser Umstellung klare Vorreiter sind: Cloud-Anwendungen, virtuelle Meetings und vor allem Remote Work waren hier schon vor dem Lockdown fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Damit verbunden zeigt die Studie, dass diese flexiblere Arbeitsgestaltung auch zu neuen Gesundheitsbedürfnissen führt und neben klassischen Angeboten die Work-Life-Balance sowie die psychische Gesundheit in den Vordergrund rücken.
Die zentralen Ergebnisse der Studie:
- Auch beim Arbeiten sind Startups „Digital Natives“: 88 % der deutschen Startups sind in ihren Arbeitsprozessen stark digitalisiert. Das zahlt sich in der Krise mit Blick auf die Veränderung der Arbeit aus – knapp 9 von 10 Unternehmen konnten schnell und reibungslos auf Remote Work umstellen.
- Vorreiter bei Remote Work: Im Zuge der gegenwärtigen Entwicklung ist Remote Work wesentlich wichtiger geworden und wird den Arbeitsalltag auch langfristig prägen. Mittelfristig plant die Szene mit einem Remote-Anteil von 61 %, was deutlich über Vergleichswerten der etablierten Wirtschaft liegt.
- Gesundheit ist elementar: Das Thema Gesundheit hat durch die Pandemie für Startups insgesamt an Bedeutung gewonnen und spielt aktuell für 64 % eine große Rolle – gleichzeitig fehlen hier bei 71 % der Unternehmen noch personelle Ressourcen.
- Psychische Gesundheit im Fokus: Hinsichtlich relevanter Themen und Programme steht die Work-Life-Balance im Vordergrund. 52 % der Startups bieten hier bereits Maßnahmen an – häufiger als in klassischen Bereichen wie Arbeitsschutz und Ergonomie.
- Neue Health-Maßnahmen nötig: Im Zuge der Unternehmensentwicklung nehmen Gesundheitsangebote insgesamt zu. In größeren Startups dominieren klassische Angebote im Bereich Ergonomie und Arbeitssicherheit, Maßnahmen zur psychischen Gesundheit sind dort jedoch noch stark unterrepräsentiert.
- Soziale und kulturelle Ressourcen entscheidend: Mit Blick auf weitere gesundheitsrelevante Faktoren sind Purpose und Identifikation sowie Teamgeist die aktuell wichtigsten Aspekte – Werte und Unternehmenskultur sind die zentralen Zukunftsthemen.
Christian Timmerhoff, Fachreferent für betriebliches Gesundheitsmanagement Techniker Krankenkasse: „In der Vergangenheit waren Startups selten im Fokus von Gesundheitsförderungsmaßnahmen
Franziska Teubert, Geschäftsführerin Bundesverband Deutsche Startups: „Die Zukunft der Arbeit wird maßgeblich von Startups gestaltet. Sie denken von Anfang an digital, finden neue Lösungen und setzen konsequent auf Remote Work. Diese Agilität macht Startups zu attraktiven Arbeitgebenden und schafft Vorteile, die sich im Zuge der Pandemie klar gezeigt haben. Gleichzeitig stehen Startups und die Arbeitswelt von morgen aber auch vor neuen Herausforderungen. Neben New Work brauchen wir also „New Health“ am Arbeitsplatz: Dabei gilt es, Entwicklungen früh zu erkennen und gerade der psychischen Gesundheit und der Work-Life-Balance besondere Aufmerksamkeit zu widmen.“
Über den Report
Für die Studie „Startups und New Work: Digitalisierung und der Health-Faktor“wurden Gründer*innen, Geschäftsführer*innen und leitende Angestellte von über 300 Startups im März und April 2020 zu ihren Arbeitsweisen, corona-bedingten Umstellungen sowie zur Bedeutung des Themas Gesundheit und konkreten Health-Angeboten befragt. Die Studie wurde vom Startup-Verband durchgeführt und von der Techniker Krankenkasse gefördert.
Die Studie „Startups und New Work: Digitalisierung und der Health-Faktor“ kann hier heruntergeladen werden.