Recht

Rechtliche Unterstützung für Unternehmerinnen – von der Gründung bis zum Rechtsstreit

Aus der Redaktion

Nicht nur in einem Rechtsstreit benötigen Unternehmerinnen oder Selbstständige einen kompetenten und erfahrenen Anwalt an ihrer Seite. Denn auch die Beratung bei Rechtsfragen aller Art spielt eine wichtige Rolle. So lassen sich rechtliche Fallstricke und viele Folgeprobleme daraus vermeiden. Professioneller Beistand durch einen Anwalt sollte von Unternehmerinnen deswegen unbedingt mit in das Budget eingeplant werden.

Den passenden Anwalt finden

Der Anwalt sollte sich mit dem jeweiligen Fachgebiet auskennen und möglichst schon Erfahrung darin gesammelt haben. Durch die gezielte Suche nach einem Anwalt für Steuerrecht oder Arbeitsrecht finden Unternehmerinnen und Selbstständige den richtigen Ansprechpartner. Sie können sich nicht nur bei rechtlichen Fragen oder einem laufenden Rechtsstreit anwaltlichen Beistand holen. Auch wenn Sie ein Wiederaufnahmeverfahren gegen ein bereits rechtskräftiges Urteil planen, kann Ihnen ein kompetenter Anwalt weiterhelfen. Dieser informiert Sie auch darüber, ob in Ihrem speziellen Fall ein Wiederaufnahmeverfahren überhaupt Erfolgschancen hat und ob Sie die Bedingungen dafür erfüllen. Dazu gehören beispielsweise diese:

  • Das Urteil muss bereits gefällt sein, damit das Wiederaufnahmeverfahren statthaft ist
  • Die Beantragung kann nur durch den Verurteilten oder einen anderen Berechtigten erfolgen
  • Es muss eine Beschwer geben

Sollte gegen Sie als Unternehmerin ein Urteil gefällt worden sein, das unter unlauteren Umständen zustande gekommen ist, beispielsweise weil eine Falschaussage gemacht worden ist, bestehen gute Chancen auf ein Wiederaufnahmeverfahren. Wenden Sie sich in diesem Fall unbedingt an einen Anwalt, der sich in diesem Fachbereich auskennt.

Rechtliche Beratung für Gründerinnen

Die Gründung des eigenen Unternehmens ist mit zahlreichen organisatorischen Schritten verbunden. Wer noch nie selbstständig tätig war oder noch nie ein Gewerbe betrieben hat, kann dabei schnell das eine oder andere Detail vergessen. Das kann steuerrechtliche und gewerberechtliche Folgen haben, die sich manchmal erst Jahre später zeigen und im schlimmsten Fall existenzbedrohend sein können. Es lohnt sich also schon ganz am Anfang in eine rechtliche Beratung zu investieren, um eine ganze Reihe von Anfängerfehlern zu vermeiden. Ein Anwalt kann Gründerinnen beispielsweise in folgenden Fragen beraten:

  • Rechtsform des Unternehmens
  • Marken- und Urheberrecht
  • Erstellung von Verträgen und AGBs
  • Beratung zum Datenschutz
  • Steuerrechtliche Beratung

Für die Rechtsberatung bei einer Gründung fallen selbstverständlich anwaltliche Kosten an. Diese sollten vorab mit dem Anwalt detailliert ausgehandelt werden. Möglich ist beispielsweise ein Pauschalhonorar oder ein Stundensatz.

Rechtliche Unterstützung: Anwaltliche Begleitung im Streitfall

Auch wer sich stets rechtschaffen verhält, kann unverschuldet oder unwissentlich in eine rechtliche Auseinandersetzung geraten. Um das Beste für das eigene Unternehmen herauszuholen, sollte nicht auf die Begleitung durch einen Anwalt verzichtet werden. Dieser ist immer die richtige Anlaufstelle, wenn das Unternehmen verklagt wird. Das kann unter anderem in folgenden Fällen geschehen:

  • Arbeitsrechtlicher Streitfall, zum Beispiel aufgrund einer Kündigung
  • Verstoß gegen den Datenschutz: Kundendaten sind in der Öffentlichkeit aufgetaucht
  • Es besteht der Verdacht, dass Sozialversicherungsbeiträge nicht ordnungsgemäß abgeführt worden sind
  • Verletzung des Urheber- oder Markenrechts
  • Verletzung der Schweigepflicht
  • Streit mit dem Finanzamt

Doch auch wenn Sie selbst einen Rechtsanspruch gegen eine andere Partei durchsetzen möchten, ist der Anwalt die richtige Anlaufstelle. Dieser kann den Fall individuell bewerten und dann darüber Auskunft geben, ob es Aussicht auf Erfolg gibt.

Mediation als Alternative zum Rechtsstreit

Nicht immer kommt es zur Auseinandersetzung vor Gericht. Viele Streitfälle werden mithilfe des Mediationsverfahrens gelöst. Dabei handelt es sich um ein freiwilliges, außergerichtliches Streitschlichtungsverfahren. Eine unabhängige dritte Person, der Mediator, unterstützt die streitenden Parteien von einem objektiven Standpunkt aus bei der Konfliktlösung. Üblicherweise läuft die Mediation in mehreren Phasen ab, in denen der Fall dargelegt wird und beide Seiten ihre Position sowie ihre Motivation und ihre Bedürfnisse erklären dürfen. In der letzten Phase wird gemeinsam eine Lösung erarbeitet.

Auf diese Weise lässt sich in vielen Fällen ein langwieriger und kostspieliger Rechtsstreit vermeiden. Viele Anwälte unterstützen ihre Mandaten auch als Mediatoren.

Rechtsschutzversicherung für Unternehmerinnen und Selbstständige

Optimalerweise legen sich Unternehmerinnen eine Rechtsschutzversicherung zu, die rechtliche Beratung sowie Unterstützung im Streitfall bietet. Da die Versicherung für Anwaltsgebühren und Gerichtskosten aufkommt, wird eine rechtliche Angelegenheit nicht direkt zur finanziellen Belastung. Was von der Rechtsschutzversicherung abgedeckt ist, kann aber je nach Tarif variieren. Dieser sollte möglichst passgenau auf den individuellen Bedarf abgestimmt werden. Beispielsweise kann ein Rechtsschutz in folgenden Bereichen gewährleistet werden:

  • Arbeitsrecht
  • Steuerrecht
  • Sozialrecht
  • Strafrecht

Darüber hinaus bieten viele Rechtsschutzversicherungen eine Absicherung, wenn Unternehmerinnen Schadensersatz aufgrund fremd verschuldeter Umsatzeinbußen einklagen wollen. Am besten holen Sie Angebote verschiedener Versicherungsgesellschaften ein und suchen sich dann einen Tarif aus, der für Unternehmen am sinnvollsten erscheint. Schließlich kommt es auch immer auf das Unternehmen selbst an, welche Leistungen benötigt werden. Eine Solo-Selbstständige, die keine Angestellten hat, muss sich auch nicht arbeitsrechtlich absichern.

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