Unternehmerinnenwissen

Berufsbekleidung und wer sie braucht

Aus der Redaktion

Entsprechende Bekleidung während der Arbeitszeit sind in vielen Branchen nicht nur freiwillig, in vielen Sparten wird entsprechende Bekleidung verlangt. Ein Grund ist das repräsentative Erscheinungsbild der Angestellten, farblich passend und der Branche entsprechend, dann aber geht es auch schlicht um den Schutz der Arbeitenden. Hier gibt es diverse Vorgaben, was zum Beispiel beim Bedienen von schweren Maschinen oder dem Umgang mit gefährlichen Substanzen betrifft.

Natürlich sollte man die Kleidung von Krankenhauspersonal mit der von Verkäufer*innen nicht unbedingt vergleichen. In der einen Branche geht es um den einheitlichen Look durch beispielsweise ein Arbeitsshirt im Corporate Design, im anderen Fall um die passende Bekleidung, die aufgrund der Gefahrenlage im Job verpflichtend ist. Die Regeln, wer welche Kleidung zu tragen hat, wird in entsprechenden Bereichen und Branchen von Berufsgenossenschaften geregelt. Sind die Arbeitgeber*innen gesetzlich dazu verpflichtet, müssen sie die Schutzkleidung bei riskanten Tätigkeiten den Mitarbeiter*innen kostenlos zur Verfügung stellen (§ 3 Arbeitsschutzgesetz/ArbSchG).

Also nicht verwechseln: Arbeits-, Berufs- und Schutzkleidung sind nicht dasselbe.

  • Arbeitskleidung ist eine Kleidung, die anstelle, in Ergänzung oder zum Schutz der Privatkleidung bei der Arbeit getragen wird. Sie hat keine Schutzfunktion gegen schädigende Einflüsse.
  • Berufskleidung ist eine berufsspezifische Arbeitskleidung, die als Standes- oder Dienstkleidung, etwa die Uniform, getragen wird. Sie ist keine Kleidung mit spezifischer Schutzfunktion.

Schutzkleidung hingegen …

Hier sind die Regeln klar. Handwerk und Industrie haben ganz klare Vorgaben, was die Bekleidung betrifft: Die Textilien müssen den berufsbedingten Gefahren vorbeugen. Helm, Sicherheitsschuhe, Atemmaske, diese Ausstattung muss vonseiten der Arbeitgeber*innen zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus müssen sie regelmäßig geprüft und ersetzt werden, wenn die Funktionalität beeinträchtigt ist.

Die Schutzkleidung schützt gegen mechanische oder thermische Einwirkungen sowie Kontaminationen mit möglichen Infektionsfolgen schützen. Die Anschaffung erfolgt ausschließlich über Arbeitgeber*innen.

Die Arbeitskleidung …

… ist nicht wie die Schutzkleidung gesetzlich vorgegeben, sondern freiwillig. Arbeitgeber*innen können arbeitsvertraglich festlegen, wie Angestellte sich kleiden sollen. Der Unterschied bei den Kosten ist, dass Beschäftigte an den Kosten für die Arbeitskleidung beteiligt werden können.

Wenn der/die Arbeitgeber*in auf einer Arbeitskleidung besteht, hat das meist eine Corporate Identity als Hintergrund und spielt beim Kontakt mit Kund*innen eine wichtige Rolle.

Beim Dresscode …

… hingegen werden nur bestimmte Vorgaben zum Erscheinungsbild am Arbeitsplatz zwischen Arbeitgeber*in und Arbeitnehmer*in ausgemacht. Auch hier spielt die Corporate Identity eine wichtige Rolle. Kund*innen erkennen beim ersten Kontakt mit dem Unternehmen die Zugehörigkeit der Angestellten.

Allgemeines zur Berufsbekleidung

Grundsätzlich gilt, dass sich die Arbeitnehmer*innen an die Vorgaben des Unternehmens halten müssen. Schutzkleidung muss von Arbeitgeber*innen gestellt werden, wohingegen Arbeits- und Berufskleidungen zwar vorgegeben werden können, jedoch nicht komplett vom Arbeitgeber*innenseite bezahlt werden muss.

Corporate Identity auf Berufskleidung

Die Kennzeichnung der Berufs- und Arbeitsbekleidung der Mitarbeiter*innen kann sowohl für die Angestellten als auch für die Kund*innen ein durchaus wichtiger Faktor sein. Kund*innen erkennen die Angestellten eines Unternehmens leicht an Kleidung, Logo und Schriftzug. Es entsteht ein Wiedererkennungswert. Das Logo auf der Kleidung trägt die Marke an die Öffentlichkeit, es wirkt professionell und seriös. Kund*innen erkennen die Mitarbeiter*innen und stellen eine Verbindung zum Unternehmen her. Je nach Branche und Zielgruppe, sollten Arbeitgeber*innen die Firmenkleidung so gestalten, dass sie auch die Firmenphilosophie widerspiegelt.

Für Angestellte schafft die gekennzeichnete Arbeitsbekleidung zudem eine Zugehörigkeit zum Betrieb und zum Team. Es entsteht ein Wir-Gefühl, was sich positiv auf die Qualität der Arbeit auswirken kann!

 

 

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2 Kommentare

  1. 6. Februar 2023 at 12:36

    Erstmal: Ja, ich bin eine männlich geborene Person. In dem Zusammenhang habe ich es schon immer sehr fragwürdig gefunden, wenn meine Partnerin sagt, sie könne ’so nicht zur Arbeit‘, obschon sie nicht in einem Bereich arbeitet, der direkten Kundenkontakt erfordert. Dass die Arbeitskleidung allerdings im Arbeitsvertrag festgelegt werden kann, war mir überhaupt nicht bewusst.

  2. 17. März 2023 at 13:22

    Ich arbeite in einer Gusseisenfabrik und würde hoffen, dass uns mehr Arbeitsschutzklamotten gegen wird. Wir haben nicht mal eine
    flammhemmende Multinorm-Jacke, die uns auf jeden Fall mehr schützenn würde.

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