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Nase voll von eBay und Co.? Machen Sie doch ihren eigenen Laden auf!

Aus der Redaktion

Tolle Marke, tolles Produkt, steigende Kundenzahlen – trotzdem bleibt da eine gewisse Unzufriedenheit, dass man nicht alles selbst in der Hand hat, oder dass der Online-Handel von einer fremden Plattform und dem jeweiligen Ranking abhängig ist. Und dass jeder Verkauf richtig Geld kostet. Dazu kommt, die Konkurrenz auf den gängigen Plattformen wie eben eBay oder Amazon Marketplace ist riesig – und wenn ähnliche Produkte aus Fernost kommen mögen, die von minderer Qualität sind, aber eben auch oft deutlich billiger. Eine Stammkundschaft darüber aufzubauen, ist fast unmöglich.

Die Lösung kann ein eigener Webshop sein. Der Online-Handel ist mittlerweile ein gewaltiger Wirtschaftsfaktor, selbst für etablierte Unternehmen geht’s nicht mehr ohne eigenen Webshop. Das muss aber auch kleine Händler*innen nicht abschrecken, eigene Produkte im Netz zu platzieren. Ein bisschen was gibt’s allerdings zu beachten. Technische Voraussetzungen zum Beispiel.

Nase voll von eBay und Co.? Machen Sie doch ihren eigenen Laden auf! Einfach oder Hochglanz?

Einen einfachen Webshop kann im Grunde jede und jeder selbst bauen. Über Anbieter wie Jimdo, Strato oder Lightspeed für kleines Geld. Wer ein bisschen mehr Zeit und Know-how investieren kann, könnte auch auf selbst gehostete Open-Source-Lösungen nachdenken. Egal, was es wird, dazu gehört ein vernünftiges Shopsystem, einer der Marktführer und seit Jahren erfolgreich ist zum Beispiel Shopify, das auch für Einsteiger attraktiv ist, weil man keine Programmierkenntnisse braucht.

Ein gewisses technisches Grundverständnis sollte man allerdings mitbringen, oder die Zeit und die Lust, sich dieses Grundverständnis draufzuschaffen.

Software gewählt: Was muss jetzt erfolgen?

Ein anderer Punkt ist SEO- und Online-Marketing. Ohne Strategie überlebt heute nur noch ein Tante-Emma-Laden in einem Dorf, wo es sonst nichts gibt. Blöderweise bringen die Digitalisierung und Globalisierung des Handels Millionen von Tante-Emma-Läden mit sich, die alle rund um die Uhr geöffnet haben, was ist also das Besondere an IHREM Shop? Und es gibt ein paar Grundvoraussetzungen, damit das Ganze dann auch im Betrieb funktioniert: Zuverlässigkeit, Schnelligkeit beim Versand, Erreichbarkeit, saubere Buchhaltung, die Haltung: „Der Kunde ist König“. Die Konkurrenz ist groß, aber der potenzielle Kundenkreis auch, nur darf man sich den eben nicht verprellen. Außerdem: Identifizieren Sie Ihre Zielgruppe und gestalten Sie Ihren Shop und Ihre Produkte so, dass genau diese Zielgruppe angesprochen wird!

Rechtlich gibt es auch ein bisschen was zu beachten: Soll der Shop als Einzelkauffrau betrieben werden, als GmbH oder als (aus England kommende) Ltd.? Da ist ein Gespräch mit dem Steuerberater sinnvoll. Und von einer Ltd. (Limited) sollte man ohnehin eher die Finger lassen; im britischen Gesellschaftsrecht ist das eine Form der Kapitalgesellschaft ähnlich der GmbH, der Vorteil ist zwar, dass man nur ein Kapital von mindestens EINEM englischen Pfund aufbringen muss (bei einer GMBH nach deutschem Recht 25tausend €). Der Nachteil: Wer vertraut schon jemandem, der seine Firma mit einem Pfund Kapital betreibt? Und Vertrauen ist im E-Commerce eine eigene, nicht zu unterschätzende Währung!

Vorteile und Nachteile

Die Vorteile liegen auf der Hand oder besser: in der Hand, in der eigenen nämlich. Inklusive der Tatsache, dass die Gewinnmarge nicht in Teilen für das Nutzen eines digitalen Marktplatzes an irgendjemanden überwiesen wird, sondern aufs eigene Konto.

Nachteile: Der Start in den eigenen virtuellen Laden ist nicht vergleichbar mit der Miete einer realen Immobilie, aber alles zum Laufen zu bringen, ist auch nicht umsonst, einige hundert Euro sind schnell weg. Der globale Wettbewerb kann für die eine frustrierend sein, für die andere eine Inspiration, zumindest auf einen gewissen Gegenwind sollte man sich einstellen. Aber: Am Ende noch ein Vorteil: Wenn es richtig läuft, ist das der eigene, und nur der eigene Verdienst.

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