Unternehmerinnenwissen

Online-Business für Coaches: Das Geld liegt in der Liste

Von Meike Hohenwarter

Immer mehr Coaches und Trainerinnen träumen davon, ein OnlineBusiness aufzubauen. Manche von ihnen haben sogar schon einen OnlineKurs erstellt und diesen auf eine Plattform gestellt. Und nun warten sie vergeblich auf Kunden. „Doch so funktioniert ein prosperierendes OnlineBusiness nicht“, sagt Meike Hohenwarter. „Das wichtigste Fundament dafür ist die Liste.

Als „Liste“ bezeichnet man im Fachjargon alle Kontakte, die einem DSGVO(Datenschutzgrundverordnung)konform die Erlaubnis gegeben haben, sie regelmäßig mit Nachrichten zu bespielen. Das können Social MediaKontakte und E-Mail-NewsletterAbonnent*innnen sein.

Social Media oder Newsletter?

Selbständige, die neu sind im OnlineBusiness, konzentrieren sich meist als Erstes auf Social Media. Den Fokus auf den Aufbau einer großen E-Mail-Liste zu setzen, ist allerdings viel sinnvoller. Ein E-Mail-Postfach ist viel „intimer“ als der Social MediaNewsfeed. Was hier landet, dem misst der Empfänger von vorneherein eine wesentlich größere Bedeutung bei. Und: In sozialen Netzwerken bewegt man sich immer nur auf gemietetem Grund. Die Vergangenheit hat bewiesen, dass sich Algorithmen oder Regeln auf den Plattformen über Nacht ändern können. Ebenso kann es passieren, dass man auf Facebook & Co. plötzlich gesperrt wird. Das war es dann mit der Fanpage mit 20.000 Followern.

Marketing ist ein Zahlenspiel

Die Behauptung, dass „das Geld in der Liste liegt, ist abgedroschen, bleibt aber wahr. Ein kleines Rechenbeispiel: Angenommen, ein Coach hat eine kleine Kontaktliste von 100 Leuten. Dieser empfiehlt er seinen neuen OnlineKurs für 500 Euro. Wie viele Leute bereit sind, zu kaufen, hängt von vielen Faktoren ab. Diesen Prozentsatz nennt man die Konversionsrate. Erreicht unser Coach eine Konversionsrate von 5 Prozent, dann sind das bei 100 Kontakten 5 Käufe und somit ein Umsatz von 2.500 Euro. Hätte der gleiche Coach aber 1.000 Menschen in seiner Liste, würde er bei der gleichen Konversion einen Umsatz von 25.000 Euro erzielen, bei 10.000 Kontakten sogar 250.000 Euro. Ein Nuller mehr in den Kontakten erzeugt auch einen Nuller mehr in den Umsätzen. Denn Marketing ist ein Zahlenspiel. Kein Wunder also, dass alle erfolgreichen Menschen im OnlineBusiness stets bemüht sind, ihre Liste zu vergrößern.

Quantität plus Qualität als Erfolgsrezept

Es macht allerdings nur Sinn, Menschen in der Liste zu haben, die auch Interesse an den Angeboten haben und somit potenzielle KäuferInnen sind. Menschen, die ohne ihr Einverständnis in Listen eingetragen werden und keinerlei Bezug zum Angebot haben, bezeichnen daher diese Art von Mails berechtigterweise als Spam. Das heißt: Je mehr die Kontakte dem idealen Kunden gleichen, desto qualitätsvoller ist die Liste. Und das führt dann unter anderem auch zu einer höheren Konversionsrate, also zu mehr Kaufbereitschaft bei der Aussendung einer E-Mail. Wenn wir also die Rechnung von oben nochmals bemühen und die angenommene Konversionsrate von 5 Prozent auf 10 Prozent verdoppeln, ergeben sich somit Umsätze von 5.000 Euro (anstatt 2.500 Euro) bei einer Liste von 100 Kontakten und so fort. Der Autor und Wired MagazinHerausgeber Kevin Kelly inspiriert zu „1000 echten Fans“, die genügen, um ein gutgehendes Business mit sechsstelligem Jahresumsatz aufzubauen.

Der Start zum erfolgreichen Listbuilding

Dabei lediglich auf ein Formular zur „Anmeldung zum Newsletter“ auf der Website zu setzen, davon ist dringend abzuraten: Die Ausbeute zusätzlicher Kontakte ist äußerst gering. Ein wesentlich effizienterer Weg, der einem Coach drei Kontakte und mehr am Tag (statt im Monat) bringt, ist die Verwendung eines sogenannten LeadMagneten (ein Lead ist das englische Wort für Kontakte), im deutschsprachigen Raum auch „Freebie“ genannt, in der Regel eine kleine Kostprobe des Wissens und Könnens des jeweiligen Coaches, die der Interessent gegen Eintragung der EmailAdresse bezieht. Meist handelt es sich hierbei um kurze VideoTutorials, Reports oder Audios, wie zum
Beispiel Meditationen. Ab dieser Eintragung erhält der so gewonnene neue Kontakt nun weiterhin bis auf Widerruf den Newsletter des Coaches.

Genau aus diesem Grund ist es wichtig, dass weitere Schritte unmittelbar nach der Eintragung erfolgen, die den neuen Kontakt noch mehr in die Welt des Coaches ziehen. Mit moderner NewsletterSoftware kann man hier eine automatisierte WillkommensSerie erstellen, die weiteres Interesse am Angebot des Coaches weckt.

Der Turbo für jedes Listbuilding

Wem das nicht schnell genug geht, der kann mit LiveEvents nachhelfen. Von Webinaren über Challenges bis hin zum Organisieren eines OnlineKongresses gibt es viele Möglichkeiten, den Zustrom in die Newsletter Liste drastisch zu erhöhen. Vor allem ein eigener OnlineKongress kann schnell mehrere tausend Eintragungen auf einen Streich bringen. Allerdings ist der Aufwand für die Organisation eines solchen nicht zu unterschätzen. Ein Neuling sollte mit einem halben Jahr Vorbereitungszeit kalkulieren.

Meike Hohenwarter


Meikes BuchGeschenk:
https://listbuildingclub.funnelcockpit.com/LBBuch/
Meikes VideoSerie:
https://listbuildingclub.funnelcockpit.com/anmeldungvideoserie/
Meikes regelmäßiger LiveWorkshop „Wie mache ich meinen OnlineKurs zur CashCow“:

https://www.meikehohenwarter.com/workshop

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