Starke Frauen, große Vorbilder
Es gab schon immer kluge und mutige Frauen, die sich gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt einsetzten und so den Verlauf der Geschichte maßgeblich verändern konnten. Auch ebneten sie den Weg für viele Frauen nach ihnen, die nicht mehr für jedes einzelne Grundrecht kämpfen mussten. Obwohl sich in den westlichen Ländern seit dem Mittelalter in Sachen Gleichberechtigung natürlich schon viel getan hat, sind wir noch weit entfernt von vollkommener Chancengleichheit, was besonders auf die Berufswelt zutrifft. Und noch schwerer haben es Frauen mit nicht europäischer ethnischer Herkunft, die immer wieder mit intersektionaler Diskriminierung konfrontiert werden. Da heißt es zusammenhalten und füreinander einstehen. Welche starke Frauen uns besonders inspirieren, steht hier.
Jane Austen
Ob „Orlando“ von Virginia Woolf oder „Harry Potter“ von J.K. Rowling – viele begnadete Werke stammen aus der Feder von Frauen. Aber wie so viele andere Bereiche auch, war das Schreiben einst eine Welt, die von Männern dominiert wurde. Im 19. Jahrhundert brachte man zum Beispiel nur adligen Frauen das Lesen und Schreiben bei. Viele von ihnen, die damals ihre Werke veröffentlichen wollten, benutzten männliche Pseudonyme, um überhaupt ernst genommen zu werden. Jane Austen ließ jedoch ganz bewusst den Zusatz „By a Lady“ auf die Umschläge ihrer Bücher drucken. So wollte sie allen beweisen, dass eine Frau in der Lage war, anspruchsvolle Werke wie „Stolz und Vorurteil“ zu schreiben, in denen sie unter anderem kreative Metaphern zur Persönlichkeitsbeschreibung ihrer Charaktere, wie zum Beispiel verschiedene Kartenspiele, verwendete.
Sophie Scholl
Als der Nationalsozialismus in Deutschland wütete, kämpfte die deutsche Studentin Sophie Scholl stets für Gerechtigkeit und Menschlichkeit und bezahlte dies mit ihrem eigenen Leben. Zusammen mit ihrem Bruder schloss sie sich als Jugendliche der Studentenbewegung „Weiße Rose“ an, die öffentliche Kritik am Regime ausübte. So wurden regelmäßig Flugblätter gedruckt und verteilt, um die nationalsozialistische Herrschaft zu stürzen und ein „neues geistiges Europa“ aufzubauen. Im Jahr 1943 wurde die junge Frau mit ihrem Bruder verhaftet, wobei die Geschwister beide das Todesurteil erhielten. Die erhalten gebliebenen Tagebucheinträge und Briefe der Sophie Scholl dokumentieren die Gedanken einer starken und mutigen Frau, die mit allen Mitteln eine bessere Welt schaffen wollte.
Malala Yousafzai
Geboren im Jahr 1997, ist die Menschenrechtsaktivistin Malala Yousafzai die jüngste Friedensnobelpreisträgerin, die es je gegeben hat. Derzeit ist die 23-jährige junge Frau auch Friedensbotschafterin der UN und eine gefeierte Nationalheldin. Bekannt wurde sie durch ein Blog-Tagebuch, in dem sie sie ihr Leben im Swat-Tal unter der Herrschaft der pakistanischen Taliban mit der Welt teile. So war es ihr und ihren Freundinnen verboten, Musik zu hören, zu tanzen oder öffentliche Räume zu betreten. Malala Yousafzai erlangte einen solch großen Bekanntheitsgrad, dass die Taliban sogar ein Attentat auf sie ausübten, das sie nur haarscharf überlebte. Momentan lebt die mutige Frau in Großbritannien und engagiert sich für eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte.
Rosa Parks
Gerade unter der schwarzen Bevölkerung in den USA ist die bereits verstorbene Bürgerrechtlerin Rosa Parks eine gefeierte Heldin. Im Jahr 1955 weigerte sie sich ihren Sitzplatz im öffentlichen Bus in Montgomery, Alabama, für einen weißen Passagier zu räumen. Damals gab es für schwarze und weiße Fahrgäste abgetrennte Sitzbereiche, wobei schwarze Minderheiten schwer diskriminiert und benachteiligt wurden. Rosa Parks’ Entschluss, für sich und ihre Überzeugung einzustehen, löste einen Busboykott und anschließend eine Bürgerrechtsbewegung aus, die die Gesellschaft veränderte. In diesem Zuge wurden auch die sogenannten Jim-Crow-Gesetze abgeschafft, die bis dato ein Werkzeug zur Rassendiskriminierung waren.
Michelle Obama
Die ehemalige First Lady eroberte nicht nur die Herzen vieler Amerikaner im Sturm. Auch den Rest der Welt konnte die dynamische, intelligente Rechtsanwältin und Frau des Ex-Präsidenten Barack Obama voll und ganz überzeugen. Michelle ist bekannt für ihre warmherzige und gefasste Art und setzte sich schon immer für wohltätige Zwecke ein. Dabei stand sie nie im Schatten ihres Mannes. Während dessen Amtszeit, äußerte die First Lady oft Kritik an veralteten politischen Prozessen und zeigte Ungerechtigkeiten auf, wenn dies in ihren Augen angebracht war. Im Jahr 2018 veröffentlichte sie ihre Autobiografie „Becoming“, die es sofort auf internationale Bestseller-Listen schaffte.
Natürlich gibt es noch viel mehr weibliche Vorbilder, die sich für eine bessere Welt und benachteiligte Bevölkerungsgruppen einsetzen. Wenn man eines von ihnen lernen kann ist es, dass es sich immer lohnt, weiterzukämpfen.