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Themenwoche: Unternehmensnachfolge durch Frauen!

Unternehmerinnen und Nachfolgerinnen – Wir brauchen mehr davon!

Von Ayse Mese, Geschäftsführerin Deutsche Unternehmerbörse DUB.de GmbH

Frauen sind bei den Themen Gründung und Nachfolge immer noch unterrepräsentiert. Warum ist das so?

Am 8. März war der Internationaler Frauentag. Ein Tag, der dazu einlädt, Bilanz zu den aktuellen Entwicklungen und dem Status Quo zu ziehen. Wie steht es um das gesellschaftliche Ziel, Gleichberechtigung als eine praktizierte, alltägliche Normalität zu leben? Welche Rolle spielen Frauen im Kontext der Unternehmensnachfolge und wie stellt sich die aktuelle Situation der Unternehmerinnen in Deutschland dar?

Gemäß einer aktuellen Schätzung stehen in Deutschland in den Jahren 2022 bis 2026 rund 190.000 Unternehmen zur Übergabe an, weil ihre Eigentümerinnen und Eigentümer aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung ausscheiden. Das sind 38.000 Übergaben pro Jahr. Der seit Jahren zu beobachtende demografie-bedingte Aufwärtstrend verstärkt sich damit weiter. (Ifm Bonn, 2022)

Ein strukturelles Problem

Es herrscht weiterhin Nachfolgemangel in Deutschland. Eine Stärkung der Frauen im Bereich der internen und externen Unternehmensnachfolge könnte ein wichtiger Hebel sein, um dem Ungleichgewicht etwas entgegensetzen zu können. „Gerade, wenn es ums Unternehmertum geht, dann trauen Frauen sich das nicht zu und bei der familieninternen Unternehmensnachfolge werden die Söhne oftmals als Nachfolger bevorzugt. Die Gleichberechtigung in den mittelständischen, familiären Unternehmen in Deutschland, ist noch nicht so sehr ausgeprägt, wie wir wissen. Da müssen wir noch dran arbeiten“, so die ehemalige Wirtschafts- und Justizministerin sowie Herausgeberin des DUP UNTERNEHMER Magazins, Brigitte Zypries.

Gründungsinteressentinnen im Fokus

Eine erste Anlaufstelle und ein gut vernetzter Ansprechpartner ist in jedem Fall der Verband deutscher Unternehmerinnen (VDU). „Bis heute sind viele bedeutende Firmennamen wie Oetker, Sixt und Bauknecht dem VdU eng verbunden. Mittlerweile repräsentieren wir in unserem Verband über 1.800 frauengeführte, insbesondere mittelständische Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung“, erläutert die Geschäftsführerin Evelyne de Gruyter.

Unternehmensnachfolge männlich geprägt

Das Thema Unternehmensnachfolge ist bei uns auf der Börse das zentrale Thema. Anhand bestimmter Faktoren konnten wir ermitteln, dass Zweidrittel der Nutzer männlich sind. Das ist erschreckend, aber ich glaube, dass die Unternehmensnachfolge vor allem für Frauen eine attraktive Option im Sinne einer Nachfolgegründung darstellt.

Neue Online-Talkreihe auf DUB.de

Den Start der Reihe machen: Brigitte Zypries, Evelyne de Gruyter, und Ayse Mese. Diskutiert wird unter anderem zu den Fragen:
Zu wenig Unternehmerinnen, Gründerinnen und Nachfolgerinnen, warum ist das immer noch so?
Welche Rahmenbedingungen
müssen sich ändern?

Das Video finden Sie jetzt auf DUB.de.

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