Büroalltag

Home-Office und Kinder? So kann das funktionieren

Aus der Redaktion

Es stellt durchaus eine große Herausforderung dar, die Arbeit im Home-Office mit der Kinderbetreuung in Einklang zu bringen. Dennoch: Es lassen sich durchaus Wege finden, wie der Spagat zwischen Kind und Arbeit erfolgreich gemeistert werden kann.

Natürlich handelt es sich kaum um einen idealen Zustand, jedoch lässt sich die Arbeit im Home-Office mit anwesenden Kindern kaum vermeiden. Den meisten Eltern fällt es dann jedoch besonders schwer, konzentriert zu arbeiten. Doch auch die Kinder sind nicht glücklich, denn sie werden oft mit großer Langeweile konfrontiert, während sich die Eltern ihrer Arbeit widmen. Das Home-Office optimal einrichten ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung, um die Trennung von Arbeit und Privatleben gleich idealer zu gestalten. Welche Maßnahmen außerdem ergriffen werden sollten, um Home-Office und Kinderbetreuung zu vereinbaren, zeigt der folgende Beitrag.

Nachwuchs über Veränderungen aufklären

In erster Linie kommt es für eine reibungslose Vereinbarung von Home-Office und Kindern darauf an, dass der Nachwuchs nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Die Eltern sollten ihm somit auf eine altersgerechte Art und Weise erläutern, weshalb Mama oder Papa nun zu Hause arbeiten müssen, wie der Tagesablauf dadurch verändert wird und vielleicht auch, welche Tätigkeiten die Eltern bei ihrer Arbeit ausführen. Dem Kind sollte klargemacht werden, dass von dem Beruf der Eltern eine große Bedeutung ausgeht, um den Lebensstandard zu halten, schließlich werden mit dem Geld Mahlzeiten, Wohnung und auch neue Spielzeuge finanziert.

Dennoch ist nicht darauf zu verzichten, dem Kind zwischendurch Zeit zu widmen. Möglich ist dies beispielsweise, indem die Mittagspause für ein gemeinsames Kochen genutzt oder eine kleine Vorlesezeit eingebaut wird. Auf diese Weise wird der Job von dem Kind nicht als Konkurrenz betrachtet und aus diesem Grund eventuell absichtlich gestört.

Klare Grenzen ziehen

Eltern sollten es allerdings ebenfalls nicht vernachlässigen, klare Grenzen zu ziehen. Diese können zum Beispiel darin bestehen, dass das Kind den Arbeitsbereich, während die Eltern arbeiten, nicht betreten darf. Laptop, Schreibtisch und geschäftliche Unterlagen stellen für den Nachwuchs so ein Tabu dar. Es ist allerdings durchaus möglich, dass sich der Nachwuchs während der Arbeit im gleichen Raum aufhält – vorausgesetzt, die Konzentration der Eltern leidet darunter nicht. Von großer Bedeutung ist auch ein klares Abgrenzen der Arbeitszeiten. Die Kinder können schließlich kaum eine klare Linie in dem neuen Alltag erkennen, wenn Mama und Papa zu ganz unterschiedlichen Zeiten und verschiedenen Zeiträumen arbeiten. Auch, wenn es nicht immer möglich ist, sind somit die normalen Arbeitszeiten weitestgehend einzuhalten. So zeigt sich die Arbeit im Home-Office für die Kinder berechenbar. Besonders schwierig wird es, eine gute Balance zwischen Kinderbetreuung und Arbeit zu finden, wenn täglich mehr als sechs Stunden am Schreibtisch verbracht werden – idealerweise wird dieses Arbeitspensum so nicht überschritten.

Die passende Beschäftigung für den Nachwuchs

Das A und O, damit die Eltern in Ruhe und konzentriert im Home-Office arbeiten können, stellt die Beschäftigung der Kinder dar. Idealerweise wird für diese gesorgt, bevor mit der Arbeit begonnen wird. Tätigkeiten, welchen die meisten Kinder zumindest für einen gewissen Zeitraum gerne konzentriert nachgehen, bestehen etwa in Lego bauen, Puzzeln, Basteln oder Malen. Von diesen Beschäftigungen geht außerdem der nicht zu vernachlässigende Vorteil aus, dass sie sich als recht geräuscharm zeigen. Zu empfehlen sind darüber hinaus ebenfalls Geduldsspiele oder Knobelaufgaben – sofern diese für das jeweilige Alter des Nachwuchses geeignet sind. Die Kinder sollten im Zuge ihrer Beschäftigung möglichst keine Frustration erleben, da sich diese in vielen Fällen auch lautstark äußert.

Wird für die Home-Office-Arbeit eine vollständig ruhige Umgebung benötigt, kann das Kind für einige Zeit auch durch den Fernseher oder das Tablet beschäftigt werden. Im Fernsehen sind durchaus viele lehrreiche Sendungen zu finden und auf dem Tablet können Lernspiele geöffnet werden. Sind die Kinder jedoch noch sehr jung, besteht in dieser Option nicht die beste Variante. Besser ist es dann, bis zum Mittagsschlaf für ein wirklich vollkommen ungestörtes Arbeiten zu warten. Eventuell können jedoch auch die Großeltern oder der Partner für einen gewissen Zeitraum die Kinderbetreuung übernehmen.

Schwieriger Sonderfall: Kinder im Homeschooling

Besonders herausfordernd zeigt sich die Situation rund um das Home-Office allerdings, wenn nicht nur die Eltern von zu Hause aus arbeiten, sondern das Kind sich ebenfalls im Homeschooling befindet. Dann müssen Mama und Papa nicht nur ihrer beruflichen Rolle gerecht werden, sondern auch der eines Lehrers. Hinsichtlich des Homeschoolings kommt es erneut in hohem Maße darauf an, feste Regeln für die Kinder zu definieren. Somit ist beispielsweise festzulegen, dass eine Störung nur im Notfall erlaubt ist, wenn sich die Eltern gerade in einer Video- oder Telefonkonferenz befinden. Dabei handelt es sich selbstverständlich um keinen Notfall, wenn lediglich eine Rechenaufgabe zu schwer erscheint – in einer solchen Situation muss sich das Kind in Geduld üben.

Allgemein besteht eine gute Lösung darin, die Aufgaben, welche für die Schule an dem jeweiligen Tag erledigt werden müssen, bereits am Morgen gemeinsam zu sichten. Dies bietet die Möglichkeit, Unsicherheiten und Fragen noch vor dem Arbeitstag zu klären.

Im Rahmen des Homeschoolings sollten die Kinder außerdem möglichst selbstständig arbeiten. Dazu gehört auch, dass sie dabei an ihrem eigenen Schreibtisch und nicht mit an dem der Eltern sitzen. Pausen spielen jedoch eine wichtige Rolle – nicht nur für die Eltern, sondern ebenfalls für die Kinder. Um die Stimmung aufzuheitern und die Motivation aufrechtzuerhalten, kann das Kind etwa in den Pausenzeiten mit seiner Lieblingsserie belohnt werden. In der Regel sind Grundschüler noch auf eine umfassendere Betreuung bei ihren Aufgaben als ältere Schüler angewiesen. Die Schule sollte in diesem Fall stets die oberste Priorität genießen, auch wenn dies oft nicht einfach ist. Eventuell ist es möglich, das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen, falls die eigene Arbeitszeit zugunsten des Homeschoolings leidet.

Anspruch auf Notbetreuung?

Daneben werden durch einige Schulen und Kitas allerdings auch Notbetreuungen angeboten. Es hängt jedoch stets vom jeweiligen Bundesland ab, ob auf diese ein Anspruch besteht. In der Regel gilt dies lediglich für systemrelevante Berufe, wie etwa für Verkäufer, Ärzte oder Pfleger. In einigen Bundesländern kann die Notbetreuung allerdings auch in Anspruch genommen werden, wenn beide Eltern in Vollzeit berufstätig sind und ihnen keine alternativen Betreuungsmöglichkeiten für ihren Nachwuchs zur Verfügung stehen. Die entsprechenden Informationen dazu sind bei den zuständigen Behörden oder Einrichtungen einzuholen.

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