Gründerinnen im Porträt

Pommes al dente: Agentur für eine ganzheitliche Unternehmenskommunikation

Lisa Zöfgen und Julia Kiener / Foto: Nathalie Kreczko

Die Führungsriege der deutschen Top-10 Beratungsagenturen ist klar männerdominiert. Gerade einmal 15,25 % der Geschäftsführer*innen, Aufsichtsratsvorsitzenden oder Partner*innen sind Frauen. Kaum eine Agentur wurde von Frauen mitbegründet. Das wollen Lisa Zöfgen und Julia Kiener mit ihrer Agentur Pommes al dente ändern. Das Thema Kultur spiegelt sich auch im Namen der Beratungsagentur wider. Der Name ist eine Mischung aus den Lieblingsessen der Gründerinnen: Pommes und Pasta. Denn was repräsentiert das Thema Kultur besser als Essen? Nichts bringt mehr Menschen an einen Tisch. Außerdem ergibt es keinen Sinn, nur EINE Pasta oder EINE Pommes zu essen – genauso sehen Zöfgen und Kiener Unternehmenskommunikation als joint effort, der eben immer on point, also al dente sein muss. Mit ihrer Agentur bieten sie Unternehmen ein ganzheitliches Konzept mit einer Beratung rund um Employer Branding, Personal Branding, Corporate Influencer-Programme und Unternehmenskultur. So, dass am Ende nicht nur eine 1A-Unternehmenskommunikation steht, sondern auch eine damit übereinstimmende Kultur in der Organisation gelebt wird.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Für uns ist es ist an der Zeit, aus einem neuen Blickwinkel auf das Thema Corporate-Kommunikation zu schauen. In der Vergangenheit konnten wir immer wieder beobachten, dass die Kommunikationsstrategien von Unternehmen schnell an ihre Grenzen gestoßen sind, insbesondere dann, wenn die Unternehmenskultur nicht passend zum Kommunizierten gelebt wird. Es fehlt dann ein extrem wichtiger Erfolgsfaktor: die Authentizität. Uns ist es wichtig, unsere Kund:innen über klassische Sales- und Marketing-Ansätze hinaus zu beraten. Während viele Firmen sich darauf konzentrieren, wie sie möglichst gut nach außen dastehen können, konzentrieren wir uns auf den Kern der Unternehmen: die Mitarbeitenden. Denn seien wir mal ehrlich: Die beste Werbebotschaft sind zufriedene Beschäftigte.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Während Lisa einen eher klassischeren Weg mit Studium, Konzernerfahrung bei IBM und dann dem Einstieg ins Marketing in einer Digitalagentur hinter sich hat, hat Julia einen eher unkonventionellen Lebenslauf. Ihr Weg ging von der Flugbegleiterin für Lufthansa über eine journalistische Ausbildung hin zur Social Media-Expertin in einer Kommunikationsagentur und für Google. Was uns beide vereint, sind der Drang, die Dinge immer wieder neu zu denken und der Wunsch, Ideen wachsen zu sehen.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Als wir uns im Januar 2021 kennenlernten, hatten wir uns beide relativ frisch selbstständig gemacht, begannen uns auszutauschen und merkten schnell, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Es folgten schnell gemeinsame Kund:innenprojekte, Brainstormings und der Gedanke, wie wir das, was wir machten, ausbauen und die bestehende Nachfrage nachhaltig bedienen könnten. So kam eins zum anderen und die Idee für Pommes al dente war im Mai 2022 geboren.

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Gründen ist für uns kein Alleingang. Man muss nicht alles wissen, man sollte nur immer wissen, wen man fragen kann. Bevor wir gegründet haben, haben wir uns mit vielen anderen Gründer:innen aus den verschiedensten Branchen ausgetauscht. Zudem arbeiten wir stetig mit unserer Coachin an uns als Gründerinnen und als Team.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Den perfekten Zeitpunkt für etwas gibt es vermutlich nie. Dennoch hatten wir auf unserem Start in das Unternehmerinnentum einige Hürden zu meistern. Seien es Corona-Erkrankungen zu den ungünstigsten Zeitpunkten oder private Herausforderungen, denen wir uns stellen mussten: All das hat uns nur immer wieder gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war, als Team zu gründen, in dem man sich in jeder dieser Situationen gegenseitig den Rücken stärken kann.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Wir hatten das große Glück, bereits bestehende Kund:innen aus unseren Selbstständigkeiten mit in die Agentur nehmen zu können und konnten uns so von Anfang an selbst tragen. Jetzt heißt es: Wachstum!

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Das große Ziel ist es, Unternehmen so zu gestalten, dass ihre Kommunikation und ihre Kultur Hand in Hand gehen. Was erstmal leicht zu erreichen klingt, ist in der Umsetzung vielschichtig und ein langfristiger Prozess, den Unternehmen, Geschäftsführung und Mitarbeitende gemeinsam gehen müssen. Und der sicherlich – wie jeder Prozess – auch den einen oder anderen Wachstumsschmerz mit sich zieht. Dennoch sind wir davon überzeugt, dass eine gelebte Unternehmenskultur der Schlüssel zu besserer Kommunikation nach innen sowie außen und schlussendlich zu einer besseren Arbeitswelt von morgen ist.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Habt keine Angst nachzufragen und einfach anzufangen! Obwohl wir beide vorher schon selbstständig waren, hatten wir großen Respekt vor der Gründung. Wir haben dann kurzum einen LinkedIn-Hilferuf gestartet und uns so mit unzähligen Gründer:innen vernetzt und ausgetauscht, was uns Schritt für Schritt mehr Sicherheit gegeben hat. Und dann sind wir einfach ins kalte Wasser gesprungen!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von Pommes al dente: www.pommesaldente.com

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