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Der Körper spricht mit – persönliche Außenwirkung beim Pitchen

Reden allein reicht nicht, um ein Publikum oder einen Gesprächspartner zu begeistern. Der Funke soll überspringen und mein Gegenüber faszinieren. Esprit heißt das Zauberwort. SHE works! hat Gabriela Meyer von Modern Life Seminars befragt, wie man durch persönliche Außenwirkung Gesagtes unterstützen oder unterstreichen kann.

Frau Meyer, wie gehe ich denn auf mein Publikum zu?

Offen, freundlich und interessiert. Stellen Sie sich mit Ihrem Namen vor, auch bei ihren Mitbewerbern. Schauen Sie ihrem Gesprächspartner in die Augen. Lächeln Sie. Stellen Sie Fragen. Hören Sie zu. Vielleicht ergeben sich neue Ansatzpunkte für ihre Präsentation oder interessante Kontakte. Wenn Sie auf einer Bühne sprechen und präsentieren, blicken Sie in die letzte Reihe, so fühlt sich jeder Gast im Saal angesprochen. Fokussieren Sie nur die erste Reihe, könnte sich das Publikum vernachlässigt fühlen. Achten Sie beim Sprechen auf Verständlichkeit, besonders falls Sie Dialekt sprechen.

Eine der wichtigsten Fragen überhaupt: Was sollte ich denn anziehen?

Es kommt auf die Branche an. Ist sie eher konservativ, wären Turnschuhe oder Hoody unpassend und ein eher klassisches Outfit empfehlenswert. Frauen sollten sich aber auch nicht in einen Hosenanzug zwängen, weil sie annehmen, das ist Business-Style. Leider lässt ein Anzug die wenigsten Frauen vorteilhaft wirken und ist selten originell. Wählen Sie lieber ein gut sitzendes, schickes Kleid. Eleganz ist das Motto und die sollte nicht steif wirken aber auch nicht zu leger. Ihre Kleidung sollte gepflegt sein. Sie müssen sich darin wohlfühlen. Fühlen Sie sich wohl, strahlen Sie das auch aus. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie eine Freundin oder lassen Sie sich beraten.

Wovon raten Sie ab?

Finger weg von großen Schals und Tüchern. Sie sind mehrfach um den Hals gewickelt kein raffinierter Blickfang sondern trennen den Kopf vom Rest des Körpers. Zu viel Stoff im Halsbereich verdeckt Ihre Persönlichkeit, ohne sind Sie sichtbarer und haben mehr Ausstrahlung. Bitte auch keine Strickjacke, zu casual.

Stichwort Schuhe: Absatz ja oder nein? Und wenn ja, wie viel?

Mit welcher Höhe kommen Sie zwei Stunden ohne Schmerzmittel klar?

Balllerinas?

Ballerinas gelten zwar als zeitlos elegant, lassen uns aber selten so umwerfend wirken wie Audrey Hepburn in Frühstück bei Tiffany. Ein tolles Paar bequemer Schuhe mit Absatz Ihrer Wahl ist da schon besser. Die Proportionen wirken ausgewogener und wir gehen ganz anders. Achten Sie darauf, dass Ihr Schuhwerk immer sauber ist und Sie damit im Notfall auch mal einem Taxi hinterherlaufen können.

Und was ist mit Make-up und Haaren?

Viele Frauen haben Angst davor, mal etwas Neues auszuprobieren. Tun Sie es! Spielen Sie mit frischen Farben und neuen Möglichkeiten. Beschränken Sie sich nicht auf das Bequeme, Alte und Gewohnte, sonst wirkt Ihr Look schnell altbacken. Gehen Sie neue Wege. Make-Up? Unbedingt. Heben Sie eine Partie besonders hervor, entweder Ihre Augen oder Lippen.

Extrem wichtig für den Ausdruck sind die Augenbrauen, sie rahmen das Gesicht. Am besten von Profis in eine schöne Form bringen lassen. Die Haare sollten gepflegt sein. Kurzes Haar ist praktisch und modisch, langes Haar wirkt edel, kann aber nicht jede Frau tragen. Bei offiziellen Anlässen achten Sie darauf, dass Ihnen Ihr Haar nicht ins Gesicht fällt und Ihren Blick stört.

Das mit dem “gut aussehen” kriegen wir jetzt hin. Aber was macht man während des Gespräches oder der Präsentation. Wo läßt man seine Hände? Und wie kann man Gesagtes unterstreichen?

Sympathisch und souverän wirken wir, wenn wir eine offene, aufmerksame Körperhaltung einnehmen. Alles Verknotete und Verschränkte bewirkt das Gegenteil, z.B. Beine überkreuzen, Arme verschränken, Hände in die Hosentasche verstecken. Verzichten Sie unbedingt auf spitze Hand-Gesten und Abwärtsbewegungen in Richtung Publikum. Zeigen Sie nicht mit dem Zeigefinger auf Menschen. Besonders wichtig: von Zeit zu Zeit die eigene Mimik kontrollieren. Ein offener Blick wirkt klug, aufmerksam und interessiert. Keine Frau von Welt verdreht die Augen. Sie äußert klar ihre Meinung.

Was machen wir mit den Händen? Und wie sitzen wir am besten?

Mit den Händen können Sie das, was Sie sagen, wirkungsvoll unterstreichen. Besser, als die Hände permanent zu bewegen, sind sparsam und gezielt eingesetzte „größere“ Gesten, um besonders wichtige Aussagen zu bekräftigen.

Wer auf der Stuhlkante sitzt, wirkt „wie auf dem Sprung“ und wenig entspannt. Besser ist die gesamte Sitzfläche zu nutzen, die Beine sind dabei übereinandergeschlagen oder stehen nebeneinander fest auf dem Boden. Die Arme liegen locker auf der Lehne. So wirken Sie aufgeschlossen und aufmerksam.

Hätten Sie noch einen abschließenden Tipp?

Bleiben Sie natürlich und studieren Sie nichts ein. Seien Sie nicht perfekt und unfehlbar sondern menschlich und nahbar. So gewinnen Sie die Sympathie der des Gegenübers. Und ein Fettnäpfchen von gestern kann das Storytelling für morgen sein!

Gabriela Meyer von Modern Life Seminars

Gabriela Meyer, Modern Life Seminars

Die Seminare von Gabriela Meyer sind auf ihrer Webseite abrufbar.

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