Aus der Redaktion

Frauen in Führungspositionen sind in der heutigen Geschäftswelt unverzichtbar. Dabei geht es längst nicht mehr um Quoten und den Trend rund um Female Leadership. Immer mehr aufstrebende Berufstalente in nahezu allen Branchen sind qualifiziert, karriereorientiert – und weiblich. Mit Frauen in der Chefetage können Unternehmen aber gleichzeitig auch alte Hierarchien durchbrechen und zukunftsfit werden.

Zeit für eine Trendwende: Immer mehr weibliche Gesichter im Management

Die Zeiten, in denen Männer das Sagen hatten und Frauen in der Geschäftswelt unterrepräsentiert waren, sind vorbei. Frauen in Führungspositionen sind längst keine Seltenheit mehr. Immer mehr Unternehmen erkennen den Wert weiblicher Führungskräfte und setzen verstärkt auf Diversität in der Führungsetage. Doch obwohl heutzutage immer mehr Frauen in Führungspositionen zu finden sind, herrscht noch Aufholbedarf. Dies zeigen vor allem die aktuellen Statistiken. Mit Stand 2022 ist nur knapp jeder dritte Platz im Management oder in anderen Führungspositionen hierzulande mit einer Frau besetzt. Der Frauenanteil liegt hier deutlich unter 40 Prozent. Doch warum ist das nach wie vor so? Die Gründe dafür sind vielfältig und haben auch heute noch mit veralteten Denkmustern zu tun:

• In der Berufswelt herrschen nach wie vor Vorurteile gegenüber Frauen.
• Im klassischen Rollenbild gilt die Frau als Mutter. Der Mann hingegen darf Karriere machen.
• Aufgrund der familiären Verpflichtungen gelten Frauen in der Geschäftswelt als weniger flexibel.
• Für Frauen lassen sich Familie und Beruf nicht harmonisch vereinen.

An der Ausbildung oder dem Studium scheitert es bei Frauen keinesfalls. Der Geschlechteranteil ist in den meisten Studiengängen mittlerweile gerecht aufgeteilt. Bei der Karriere im Unternehmen werden Frauen hingegen fortlaufend Steine in den Weg gelegt. Dies liegt vor allem an „Alles-oder-nichts-Denken“. In den Köpfen der Gesellschaft lässt sich die Führungsposition nicht mit dem Mutterdasein verbinden. Entweder die Frau macht Karriere oder sie entscheidet sich für die Familie. Beides zu vereinen, sei für Frauen einfach nicht möglich. Natürlich ist es nicht einfach, Familienplanung und die eigenen Karriereziele unter einen Hut zu bekommen. Schließlich gelingt der Aufstieg in die Führungsetage in der Regel zwischen dem 30. und dem 40. Lebensjahr. In dieser Zeitspanne hat für viele Frauen jedoch auch der Kinderwunsch Priorität. Moderne Unternehmen bieten hierfür aber bereits flexible Arbeitszeitmodelle. Teilzeit und Co. etablieren sich in immer mehr Betrieben als gefragtes System auch im Management-Bereich. So ließe sich für viele Frauen eine einfache Brücke zwischen Job und Familienplanung schlagen.

Auf Frauen in der Führungsetage warten oft Herausforderungen. Diese lassen sich mit klarer Kommunikation und Selbstbewusstsein bewältigen. Pexels © The Coach Space CCO Public Domain

Mit Frauen in Führungspositionen zu internen Veränderungen

Eine besonders wichtige Rolle im Unternehmensalltag spielt die Frau in puncto internen Veränderungen. Frauen bringen oft frischen Wind und neue Perspektiven in ein Unternehmen. Sie sind in der Regel offener für Veränderungen und gehen diese mit mehr Einfühlungsvermögen an. Laut Umfragen handeln Frauen in Führungspositionen emotionaler, nachgiebiger und emphatischer. Diese Charakterzüge sind in der Führungsetage jedoch nicht immer gerne gesehen. Schließlich braucht es Mut und Ehrgeiz, um das Unternehmen zum Erfolg zu bringen. Forscher haben jedoch herausgefunden, dass nur ein minimaler Unterschied zwischen dem weiblichen und männlichen Führungsstil besteht. Dies bezieht sich noch nicht einmal auf den Führungsstil selbst, sondern vielmehr auf die Schwerpunktsetzung. Laut einer Studie des Verbands deutscher Unternehmerinnen setzen Frauen den Fokus auf Fürsorglichkeit, Kreativität und Teambuilding. Männer hingegen möchten sich in Führungspositionen gerne alleine durchsetzen. Doch Frauen in Führungspositionen sind ein wichtiger Baustein für das Wachstum. Unternehmen, welche Vielfalt in allen Bereichen schätzen, sind in der Regel erfolgreicher.

Tipps für weibliche Führungskräfte

Auf Frauen in der Führungsetage warten oft besondere Herausforderungen. Um erfolgreich zu sein, benötigen sie ein hohes Maß an Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein und Verhandlungsgeschick. Doch auch soziale Kompetenzen sind von großer Bedeutung:

• Vertrauen Sie in sich und Ihre Fähigkeiten: Eine der wichtigsten Fähigkeiten für weibliche Führungskräfte ist Selbstvertrauen. Frauen müssen oft härter arbeiten, um in Führungspositionen zu kommen und haben deshalb ein hohes Maß an Selbstzweifel. Statt jedoch Eigenkritik zu platzieren, sollten Sie das Vertrauen in Ihre Fähigkeiten stärken.
• Stehen Sie zu Ihrem eigenen Führungsstil: Nicht alle weiblichen Führungskräfte sind gleich. Jede hat seinen eigenen Stil und seine eigenen Stärken. Spielen Sie daher nicht nach anderen Regeln.
• Setzen Sie auf klare Kommunikation: Frauen neigen oft dazu, sich zu entschuldigen oder um Erlaubnis zu bitten. Vor allem, wenn es um das Treffen von wichtigen Entscheidungen geht. In Führungspositionen ist jedoch ein selbstsicheres Auftreten gefragt. Seien Sie selbstbewusst und klar in der Kommunikation.

Führen in Teilzeit – ein zukunftsfähiges Modell?

In Zeiten von gleitenden Arbeitszeiten und flexiblen Arbeitsmodellen stellt sich auch die Frage nach Führung in Teilzeit. Ist es möglich, eine Führungsposition erfolgreich in Teilzeit auszuüben? Die Antwort lautet: Ja, es ist möglich. Immer mehr Frauen entscheiden sich für Teilzeitmodelle und übernehmen dennoch verantwortungsvolle Positionen. Doch dafür braucht es klare Absprachen, ein gut funktionierendes Team und eine hohe Selbstorganisation. Auch hier können weibliche Führungskräfte eine Vorreiterrolle einnehmen und zeigen, dass Führung in Teilzeit ein zukunftsfähiges Modell sein kann. Mit dem richtigen Rahmen ist es durchaus möglich, eine Führungsposition auch in Teilzeit auszuüben.