Alsterloge: Lautstärke vs. Leistung – Wie erfolgreich sind Frauen?
Sei mutig – sei authentisch
Mehr Frauen in Führungspositionen bringen – mittlerweile eine ökologische Notwendigkeit.
Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Immer noch sind die Führungsebenen von Unternehmen eine Männerdomäne, die Anzahl der Frauen rückläufig und das trotz der teilweise wesentlich höheren Qualifizierung der Frauen.
Was tun? Laut werden!
Wie viel „Lautstärke“ ist wichtig, wenn es um das Präsentieren der eigenen Fähigkeiten geht? Gelten laute Frauen nicht als unangenehm und aggressiv?
Frauen sind Leistungsträgerinnen, aber in der Außenwahrnehmung viel zu selten sichtbar.
Und das gilt es zu ändern. Darin waren sich die Teilnehmerinnen und vereinzelten Teilnehmer der Diskussionsrunde im Rahmen der Alsterloge in Hamburg bei Google einig.
Was können Frauen tun, um mehr auf sich und ihre Leistungen aufmerksam zu machen?
Diese Frage beschäftigt nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Ist hier mehr Lautstärke gefordert? Sollten Frauen grundsätzlich lauter auftreten oder durch ihre Leistung überzeugen?
Nelly Kennedy (Marketing Director DACH, Google), Kristina Prokop (Co-Founder and Managing Partner eyeota), Prof. Dr. Julia Schössler (Geschäftsführerin schoessler), Jan Brecke (Global Leadership Development), Swantje Benussi (Inhaberin Benussi Coaching) haben mit Veranstalterin Melanie Schütze Position bezogen.
Ihre Statements sind klare Ansagen an die Frauen: Nehmt es selbst in die Hand, macht Euch nicht zu Opfern und verkauft Euch und Eure Leistung endlich angemessen. Sucht Unterstützung und helft Euch gegenseitig!
Raus aus der Opferrolle
„Die Zahl der Unternehmerinnen ist rückläufig, was beängstigend ist. Aber auch nicht verwunderlich, da sich im Unternehmertum bei den Frauen seit 20 Jahren nicht viel geändert hat“, betont Nelli Kennedy. Sie macht klar, dass die Diskussion um Karriere bei Frauen nicht nur von Frauenseite geführt werden muss, sondern auch endlich von männlicher Seite aufgenommen werden müsse. Der Blick auf die Problematik sei zu einseitig, man befasse sich immer nur mit einem Blickwinkel; dem der Frauen.
Auch seien Frauen untereinander viel zu kritisch, würden sich keine Chance geben und sich eher kritisieren als loben, so Kennedy weiter. Swantje Benussi ergänzt, dass Frauen sich zudem gegenseitig mehr unterstützen müssten, anstatt sich nach dem eigenen Erfolg zurückzuziehen. Habe eine Frau Erfolg, sei sie nicht mehr sichtbar, würde ihre Erfahrung nicht an andere Frauen weitergeben. Ein Verhalten das für Männer hingegen selbstverständlich ist, ergänzt der einzige Mann in der Runde, Jan Brecke.
Und wenn etwas schief geht?
Die Suche nach einem Schuldigen ist ebenfalls eine weit verbreitete weibliche Verhaltensweise. „Ihr tragt die Verantwortung, nicht die anderen“, betont Kristina Prokop. Frauen müssten aufhören sich immer als Opfer zu sehen und mehr Eigenverantwortung zeigen.
„Sucht nicht nach einem Schuldigen für Fehlverhalten, sondern nehmt es in die Hand. Und wenn Ihr merkt, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige ist, biegt ab und sucht einen neuen! Netzwerkt, habt Mut!“, bringt es Prof. Dr. Julia Schössler auf den Punkt.
Also – Was ist zu tun?
Sei mutig, bleib bei Dir und sei authentisch. Unterstütze und finde Unterstützer. Und: Leistung gewinnt gegen Lautstärke!
Die Alsterloge
Die Alsterloge ist eine Initiative, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die branchenübergreifende Vernetzung ambitionierter Frauen zu fördern. Das Besondere an der Alsterloge ist, dass sie sich dabei auch explizit an junge Frauen wendet. Gegründet wurde sie von der Agentur Schwarmverhalten, Melanie Schütze und Jochen Drüberg.
Kontakt zur Alsterloge kann über hello@alsterloge.de aufgenommen werden.