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Mir.Fehlt.Was. – Kampagne gegen Altersarmut bei Frauen

Mit einer Postkartenaktion startet die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros eine Kampagne, mit der sie auf das Thema Altersarmut bei Frauen hinweisen will.  Denn immer noch gilt, dass Frauen im Schnitt 22% weniger verdienen als männliche Kollegen (Quelle: Statistisches Bundesamt 2012) und die Rente sogar fast 60% niedriger ist als bei Männern (Quelle: Studie Gender Pension Gap, BMFSFJ, 2011 ). Sogar beim Taschengeld ziehen Mädchen den kürzeren ( Quelle: Studie Freizeitwelten von Mädchen und Jungen in Frankfurt, 2007 ) Ein guter Grund, laut und deutlich zu protestieren. Nur „hinweisen“ ist da viel zu wenig.

Ich habe die Postkarte bei einem Neujahrsempfang in die Hand bekommen und fand das Design toll. Man versteht ja auch gleich, was gemeint ist. Doch da schlich sich eine Frage in meinen Kopf. An wen soll ich die Karte denn schicken? Zurück an das Frauenbüro, dem ich mitteile, was mir alles fehlt? Oder lieber gleich an die Bundesregierung? Warum wurde da nicht gleich eine Adresse vorgedruckt? Oder soll ich einfach liebe Grüße an einen lieben Menschen schicken? Ok. Wenn das alle so machen, werden irgendwann die BriefträgerInnen das Mir.Fehlt.Was. – Mantra verinnerlicht haben.

Neugierig geworden wollte ich mehr über Sinn und Absicht der Aktion erfahren. Also schnell auf der Homepage der BAG schauen. „Sorry. Es liegt ein Datenbankfehler vor“. Schade. Dann doch per Telefon. Ich habe bei der BAG angerufen, mich höflich vorgestellt und mein Anliegen präsentiert.

Antwort: Das steht alles auf unserer Homepage.
Ich: Das ist schön. Aber die schreibt einen Datenbankfehler an.
Antwort: Aber gestern ging sie noch.

Schön. Aber heute nicht mehr. Meine Gesprächspartnerin will sich kümmern und ich soll einfach noch mal schauen, wann es wieder geht.
Jetzt geht es wieder. Aber die Informationslage ist dürftig. Mehr als das oben geschriebene gibt es leider nicht. Schade. Da stelle ich mir die Frage: Wäre es nicht sinniger das Ganze durch das Netz zu schicken, statt Postboten auf die Misere aufmerksam zu machen? Natürlich wäre es das. Ich habe mir das o.k. von Projektleiterin Anke Spiess geholt. Wir fangen heute damit an und würden uns über Nachahmer freuen!

Das Bild einfach in den sozialen Medien teilen und zum weiterteilen aufrufen – ab geht die „Post“!

Und wer aus Nostalgie mal schreiben möchte: Die Postkarten liegen in kommunalen Büros der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten aus oder stehen hier zum Download bereit.

Übrigens: Das Design stammt von Katja Lotze, designlotsen

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1 Kommentar

  1. 12. Februar 2015 at 12:24

    In diesem Bereich muss sich grundlegend etwas tun. Es kann und darf nicht sein, dass immer mehr Menschen, egal ob Mann oder Frau immer weiter in die Altersarmut geraten. Jeder Mensch sollte im Alter ein Recht auf ein ruhiges Leben haben und nicht Tag für Tag Sorge haben, ob und was es morgen zu essen gibt.