Professorinnenprogramm von Bund und Ländern
Mittlerweile ist in Deutschland jede fünfte Professur mit einer Frau besetzt. Einen großen Beitrag dazu leistet das Professorinnenprogramm von Bund und Ländern. Seit 2007 werden Hochschulen dadurch bei ihrem Engagement für mehr Chancengleichheit unterstützt.
Mehr Professorinnen an deutsche Hochschulen
Zwar beginnen heutzutage mehr Frauen als Männer ein Studium, doch im Laufe der akademischen Karriere setzen sich vor allem die Männer durch und es gibt kaum Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen. Nur etwa 27 Prozent der geschriebenen Habilitationen werden von Frauen geschrieben. Und die Habilitation gilt immer noch als wichtigste Grundlage für eine Professur.
Dieses Verhältnis konnte bereits durch die erste Förderphase (2008-2012) verbessert werden, bei deren Abschluss 280 Professuren mit Frauen besetzt werden konnten. Das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung beschloss nach dieser positiven Bilanz eine zweite fünfjährige Förderperiode zu starten.
Insgesamt stellen Bund und Länder 300 Millionen Euro (150 Millionen Euro je Phase) zur Verfügung, um an den deutschen Hochschulen einen Schritt in Richtung chancengerechter und familienfreundlicher Wissenschaft zu tun.
198 Hochschulen nahmen bisher teil
Viele der 198 teilnehmenden Hochschulen waren nicht nur in der ersten oder zweiten Förderphase erfolgreich, sondern in beiden.
Inzwischen wurde durch das Programm von Bund und Ländern die 400. Professur besetzt.
Besonders die technisch-naturwissenschaftlichen Fächer profitieren von dem Förderprogramm. Denn nur wenige Frauen sind dort in Spitzenpositionen tätig. Doch etwa ein Drittel der neu geschaffenen Professuren konnten in den vergangenen acht Jahren in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern geschaffen werden.
Mit Gleichstellungskonzepten in die Zukunft
Damit eine Hochschule am Professorinnenprogramm teilnehmen konnte, musste sie ein Gleichstellungskonzept vorlegen. Darin sollten, neben einer Situationsanalyse, vor allem der Umfang und die Nachhaltigkeit der geplanten Maßnahmen dargestellt werden. Die Gleichstellungsziele beschränken sich aber nicht nur auf Frauen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen, sondern beinhalten auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Studentinnen.
Qualifizierte sich eine Hochschule für das Förderprogramm, bekam sie eine Förderung für bis zu drei Professorinnenstellen und eine Anschubfinanzierung für fünf Jahre.
Nähere Informationen sind auf der Webseite nachzulesen.