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Seines eigenes Glückes Schmied – Wie Projektmanagement helfen kann

Aus der Redaktion

Glück ist ein Grundrecht – zumindest in einigen Ländern dieser Welt. Dazu zählt Bhutan, was als glücklichstes Land der Welt gilt. Dort beschreiben sich nur etwa 9 Prozent* der Einwohner als nicht glücklich – ein Rekordwert. Im modernen Europa kippt die Zufriedenheit schnell: Doch was können wir vom Glücksbegriff in Bhutan lernen?

Das Königreich in Zentralasien hat das Glück der Einwohner explizit als Staatsziel festgeschrieben, denn hier gilt: Bruttonationalglück statt Bruttosozialprodukt. Die Idee dahinter bedeutet, eine sichere Basis für das eigene Leben zu haben. Menschen finden also ihre Bedürfnisse gemäß der Maslow Pyramide in der Regel erfüllt vor und müssen sich nicht um Grundbedürfnisse und damit verbundene Verteilungskämpfe sorgen. Damit dies gelingt, setzt das Land auf vier Grundpfeiler. Die nachhaltige und gerechte, wirtschaftliche Entwicklung, ökologische Nachhaltigkeit, “gute” Regierungsführung und die Förderung eines freien Kulturlebens tragen dazu bei, dass die Einwohner Bhutans ihren Fokus darauf ausrichten können, sich frei zu entfalten – und das macht Menschen an jedem Ort der Welt zufrieden. Auch das unterscheidet moderne Europäer von den Einwohnern am Fuß des Himalayas, die häufig Probleme durch Konsum regulieren und sich schnelles Glück wünschen.

Schaut man sich Studien an, zeigt sich, dass Frauen in Europa damit beschäftigt sind, ihre Lebensgrundlage zu schaffen. Gender-Pay-Gap, unbezahlte Care-Arbeit und eine geringere Work-Life-Balance sind wichtige Indikatoren, die erklären, warum die eigene Zufriedenheit weniger ausgeprägt ist.

So verbringen Frauen in Deutschland, gängigen Studien* zufolge, rund dreimal so viel Zeit mit unbezahlter Haus- und Betreuungsarbeit, wie Männer dies tun. In der Folge haben sie durch den zeitlichen Aufwand für Hausaufgaben und Haushalt einen geringeren Verdienst und schlechtere Aufstiegsmöglichkeiten zur Folge. Dies trägt zur Vergrößerung des Happiness-Gap bei und weist darauf hin, dass sie sich eher um die unteren Stufen der Maslowschen Pyramide kümmern.

Die globale Pandemie hat diesen Umstand weiter beigetragen. So zeigt eine Studie* des Project Management Institutes (PMI), dass vor allem Frauen mit den Herausforderungen der Pandemie zu kämpfen hatten. Ein ganzes Drittel aller Befragten hatte das Gefühl, nicht genug Unterstützung von Anderen zu bekommen. Vor allem Mütter, die neben der Erziehung ihrer Kinder, Care-Arbeit und einer Erwerbstätigkeit nachgehen, waren besonders betroffen. Auch junge Frauen und Female Entrepreneurs sind die „Glücksverliererinnen“.

Projektmanagement: Der Weg zum Glück

Doch wie kann man die unterschiedlichen Ausgangssituationen einander angleichen? Ein wesentlicher Schritt besteht darin, die Voraussetzungen einander anzugleichen. Hierzu leisten die Bemühungen zu mehr Diversität im Berufsleben einen wichtigen Beitrag. Diesen hat sich auch das Project Management Institut (PMI) verschrieben, indem es nicht nur eine ganze Reihe unterschiedlicher Frameworks verabschiedet hat, sondern auch versucht, die Integration in Netzwerke zu verbessern. Eine Frau, die sich hierfür erfolgreich einsetzt, ist Iris Meinl, Vizepräsidentin für Organisationsbeziehungen des PMI Germany Chapter.

Dazu befragt, welche Rolle das gemeinsame Netzwerken spielt, schildert die 45 Jahre alte, selbstständige Projektmanagerin, ihre Erfahrungen: „Die Stärkung der Visibilität von Frauen, aber auch die gegenseitige Unterstützung, Rückhalt und Netzwerken sind besonders wichtige Themen, die zu einem erfolgreichen Leben führen.”

So sei das Volunteering in Organisationen und Vereinen für Frauen besonders wichtig, um ihren Weg im Berufsleben zu unterstützen. Zudem bietet der Austausch mit Gleichgesinnten einen starken Rückhalt, der gerade in kritischen Situationen Halt und neue Perspektiven zur Lösung vermitteln kann.

Generell sieht Meinl Projektmanagement als eine Kompetenz, die auch im Privatleben positive Folgen nach sich zieht. So gelten „Power Skills”, wie das lösungsorientierte Handeln in angespannten Situationen oder ein gutes Zeit- und Selbstmanagement, als Schlüssel zu einem entspannteren Leben, was Raum zur Selbstentfaltung bietet. Somit liegt es also in unserer eigenen Hand, die Perspektive zu wechseln und uns dem staatlich verordneten Glück stärker anzunähern, indem wir stärker auf Self Care und mentale Gesundheit achten. Denn egal, ob im Beruf oder Privatleben – jeder will glücklich sein!

Quellen:

*EU Survey: Im Auftrag von PMI vom Marktforschungsinstitut Savanta durchgeführte repräsentative Studie im Zeitraum Juli bis August 2021

https://www.wmn.de/health/psychologie/bhutan-gluecksindex-id33823

https://www.un.org/Depts/german/millennium/SDG%20Bericht%202020.pdf

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