Gründerinnen im Porträt

Swapface bietet modische Designer-Masken

Lilia und Svanja Kleemann, die Gründerinnen hinter swapface, sind Schwestern, in Freiburg aufgewachsen und leben in Berlin und Köln. Vervollständigt wird das Team durch Nico Garms, der bereits seit der Gründung mit dabei ist. swapface steht für modische Designer-Masken, mit Motiven von verschiedenen Künstler*innen. Gründerin Lilia steht im Gründerinnenportrait Rede und Antwort.

Was ist die Besonderheit Ihrer Firma?

Mit swapface haben wir ein Produkt geschaffen, welches dem Masken Alltag ein Augenzwinkern verleiht. Menschen miteinander verbindet und zum Lachen bringt. Wir produzieren mit einem deutschen Familienunternehmen, um die bestmögliche Qualität zu gewährleisten. Außerdem liegt uns mit der Wahl unseres hochwertigen Baumwollstoffs die Gesundheit unserer Kunden sehr am Herzen. Herkömmliche Masken bestehen oft aus Kunststoff oder einem Kunststoffgemisch, was wir weder beim Einatmen noch für den Kontakt mit dem Gesicht für gesund halten. Das Thema Diversität ist uns inhaltlich besonders wichtig. Wir ermutigen aktiv, mit unseren Masken das Gender-Denken zu hinterfragen. Und geben die Möglichkeit, hier auf ironische Weise damit zu spielen. Denn mit den Masken eröffnet sich eine Möglichkeit auf einer neuen Ebene, in andere Rollen zu schlüpfen. Gender-Themen und das Ungleichgewicht Mann/Frau sind hier auf eine leichte Art wunderbar aufzugreifen.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

2011 gründete ich mit einer Partnerin das Architekturbüro baukind, wir spezialisierten uns auf den Bau von Kindergärten.  Für unser Unternehmenskonzept wurden wir mehrfach ausgezeichnet, setzten innerhalb von 7 Jahren gemeinsam mit einem 11 köpfigen Team über 120 Bauprojekte um. Die meisten Projekte in Berlin, aber auch viel in ganz Deutschland – ein Projekt sogar in China. Ich war geschäftsführende Gesellschafterin und Projektverantwortliche für Bauprojekte, im Innenausbau und der Möbelentwicklung.

Mit unserer Spezialisierung und einzigartigen Gestaltung machten wir uns bald einen Namen, wurden vielfach veröffentlicht und hielten viele Vorträge.

2015 begann ich nebenbei eine Tätigkeiten beim Kompetenzzentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes als Coachin in unterschiedlichen Startupprogrammen, wurde 2016 Fellow beim Kreativbund ( https://kreativ-bund.de/fellows/lilia-kleemann) und trat als Speakerin auf unterschiedlichen Veranstaltungen auf. 2017 begann ich eine Ausbildung zur Unternehmenscoachin. Im gleichen Jahr beschloss ich mich von meiner Firma zu trennen und gründete das Unternehmen papoq, mit dem ich bis heute besondere Ausstattung und Möbel für Kitas vertreibe.

Meine Themenschwerpunkte mit papoq sind die ganzheitliche Projektentwicklung im Innenraum. Von der Beratung zur Raumkonzeption und Ausstattung-die Betreuung der Kunden vom Konzept bis zum fertigen Raum.

2020 gründete ich mit meiner acht Jahre jüngeren Schwester und leidenschaftliche Unternehmerin die Firma swapface. Wir vertreiben besonderen Gesichts-Masken, die zusammen mit einer Berliner Künstlerin gestaltet wurden und das Lachen und die Leichtigkeit in den Maskenalltag bringen.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Für mich war während meines ersten großen Auftrags noch während meines Studiums klar, dass ich genau das mache, für was ich brenne und wir mit unserem Angebot eine gute Nische gefunden haben. Als mir dies klar wurde, entschloss ich mich selbstständig zu arbeiten. Die Gründung meiner ersten Firma passierte dann einfach so. Ich bin quasi in die Situation hineingewachsen.

Die Gründung des zweiten und schließlich auch des dritten Unternehmens hatte dann wieder ganz andere Qualitäten. Die erste Gründung ist definitiv etwas Besonderes. Aber auch etwas besonders Herausforderndes..

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Die besten Mentoren waren die Coaches, die mich 2012 im Zuge des Wettbewerbs „Kreativpiloten“ mit meinem ersten Unternehmen begleiteten. Ein einzigartiger Wettbewerb des Kompetenzzentrums für Kreativwirtschaft des Bundes, den ich jedem ans Herz legen kann! Dort erlebte ich ein Jahr sehr wertvolles Coaching und Austausch in einem phantastischen Netzwerk, welches für mich bis heute einen großen Mehrwert in meinem Unternehmertum darstellt. Gezielte Fragen oder ein Coaching zu meinem persönlichen Wachstum holte ich mir auf meinem Weg in den letzten 10 Jahren an unterschiedlichen Stellen von Experten. Im Austausch zu bleiben und regelmäßig den Blick von außen einzuholen ist ein wichtiger Punkt im Unternehmertum.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Meine größte Herausforderung war die Gründung meines ersten Unternehmens als Mutter eines kleinen Kindes. Beidem gerecht zu werden war nicht immer einfach. Ich habe viele Jahre gebraucht, um wirklich abschalten zu können, wenn ich zuhause war. Der Umgang mit dem Druck, unter dem man bei der Gründung eines Unternehmens arbeiten muss, ist eine echte Herausforderung. Dies mit der Zeit und ungeteilten Aufmerksamkeit zu vereinbaren, die ein Kind braucht ist eine echte Herausforderung. Es wird einem schnell klar, dass die Zeit, die man nicht nutzt, ist für immer weg ist. Ich finde aber genau deshalb auch, dass gründen mit Kind ein wunderbares Lernfeld ist. Denn Kinder protestieren, wenn man nicht ganz da ist. Sie wachsen so schnell, dass man ständig vor Augen hat, wie schnell die Zeit vergeht und wie träge man als Erwachsener mit Veränderung ist im Vergleich zu einem Kind. Das hat mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Mich hat diese Zeit gelehrt, wie wichtig es ist auf mich und meine Ressourcen zu achten, wie gesund es ist, Pausen zu machen. Auch wenn ich immer noch dabei bin, dies zu lernen. ..

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Heute läuft fast alles online. Mein Unternehmen papoq ist neben der persönlichen Empfehlung sehr online fokussiert. Mit swapface bewegen wir uns in einem Feld, das ebenfalls fast ausschließlich online funktioniert.
Wir nutzen mit swapface alle Kanäle und versuchen ein Gefühl davon zu bekommen, wo sich unsere Nutzer bewegen. Da wir noch recht jung sind, wird sich unsere Zielgruppe auch erst noch genauer definieren in den kommenden Monaten.  Das Ausprobieren ist ein wichtiger Punkt für uns, da trotz aller messbaren und berechenbaren Faktoren, mit jedem neuen Produkt auch neue Aspekte aufkommen können, die es gilt zu erforschen.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Der beste Weg der Vermarktung mit swapface ist für uns die Menschen zum Lachen zu bringen, unser Produkt mit Spaß über die Community bekannt zu machen. Wir arbeiten mit Influencern zusammen, aber suchen auch nach Unternehmen, die sich mit unseren Masken abheben und ein Statement setzen wollen. Unternehmen, die zu unserer Philosophie passen, Menschen miteinander zu verbinden, Leichtigkeit und Lächeln im Alltag zu teilen.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Die Gründung von swapface habe ich mit meiner Schwester aus Eigenmitteln finanziert. Wir haben das Ziel, bald aus unserem Cashflow heraus agieren zu können.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Ich möchte gerne ein Modellprojekt für zukunftsorientierte Seniorenorte umsetzen. Mich beschäftigt schon lange die Frage, wie wir – mit der zukünftig noch drängenderen Frage- umgehen, wie das eigene Leben, der Beruf und die Nähe zu den Eltern im Alter zu vereinbaren ist.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Fokussiert euch auf den Kern eures Geschäfts –  alles Weitere wird sich mit der Zeit ergeben. Teilt euch im Team gut auf. Gerade als Geschäftsführung ist es eine wichtige Übung, nicht für alles zuständig zu sein oder sein zu wollen. Schlüpft regelmäßig in die Haut eurer Kunden und betrachtet euer Produkt und die Abläufe mit den Augen eurer Kunden.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von Swapface.

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