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Quo vadis Frauenquote & Gleichstellung?

Carolin Schäufele hat sich Gedanken gemacht

So richtig wichtig war sie nicht im Bundestagswahlkampf, die Gleichstellung von Mann und Frau. Es ging um Gerechtigkeit, soziale Gerechtigkeit und Umweltthemen.

Alles das, was Frauenverbände und Frauenprojekte immer wieder mit unglaublichen Anstrengungen auf den Weg gebracht und eingefordert haben (siehe Berliner Erklärung 2017) verpuffte ein wenig, ohne die Unterstützung der großen Parteien.

Zusammensetzung des Bundestages schwer männerlastig

Nun haben wir eine Parteienzusammensetzung im neuen Bundestag, die dieses Thema erst recht nicht mit Vorzug behandeln wird. Und das trotz der Forderung zahlreicher Frauen.

Laut einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid für den Focus sind 50% der Frauen für eine verpflichtende Quote bei der Besetzung von Unternehmensvorständen.

Höchste Zustimmung für eine solche Quote haben die Grünen und die Linkspartei (jeweils 58%) gefolgt (man höre und staune) von der AfD (55%) und der SPD (51%).

CDU/CSU und die FDP hingegen lehnen eine Quote ab, und zwar deutlich; die Union mit 51% und die FDP sogar mit 87%. (Quelle wallstreet online)

Was ist mit Unternehmen ohne Aufsichtsräte?

Bei all diesen Zahlen und Werten geht es um die Frauenquote in Unternehmen mit Aufsichtsrat. Außer Acht werden hier die ganzen vielen anderen Bereiche und Branchen gelassen, die nach wie vor männerdominiert sind. Ob es das Baugewerbe ist oder ganz am Thema bleibend die Politik. Erschreckend hier ist, dass das neue Parlament noch einmal weniger weibliche Abgeordnete aufweisen wird als bisher. Die Zahl der Frauen sinkt auf 31%, das sind 5% weniger als in der vergangenen Legislaturperiode. Auch hier ist demnach nicht mit allzu viel Unterstützung für Frauenthemen zu rechnen.

Diese Bereiche spiegeln in keinster Art und Weise wieder, was unsere Gesellschaft ausmacht, nämlich eine Hälfte weibliche und eine Hälfte männliche Bürger.

Was wird also aus den Errungenschaften der letzten Jahre, die versucht haben, Frauen hier mehr Gehör und bessere Chancen zu bieten? Was wird aus den Projekten, die Frauen auf dem Weg ins eigene Unternehmen unterstützen? Werden sie still und leise eingestellt?

Und nun?

Die Frage nach dem „Was ist zu tun?“ wird laut. Was nun wirklich zählt sind Verpflichtungen, keine wie Mona Küppers (Vorsitzende des deutschen Frauenrates) sie nannte, Lippenbekenntnisse, die zu nichts führen.

Eine starke außerparlamentarische Arbeit für unsere Anliegen ist wichtig und vor allem nötig.

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