Kaffeepausen im Büro – Genuss und soziale Interaktion
„Das müssen wir einmal bei einer Tasse Kaffee besprechen“, ist ein Satz, den man im Büroalltag gerne hört. Oft ergibt sich bei solchen Kaffeepausen, die Möglichkeit über Themen zu sprechen, die über den Berufsalltag hinausgehen. Wer vorsichtig seine Aufstiegschancen ausloten möchte oder über etwas sprechen möchte, das man sich in einer großen Runde nicht traut, ist mit einer Tasse Kaffee gut beraten. Warum aber hat sich Kaffee als soziales Ritual für Gespräche etabliert? Ist es nur der Genuss oder gibt es auch andere Gründe?
Kaffeepausen im Büro: Genuss-Inseln im Arbeitsalltag
Mit einer Einladung zum Kaffee ist man auf der sicheren Seite. Jeder freut sich darauf, kurz einen Gang runterzuschalten, die E-Mails kurz auszublenden und sich auf den Getränkegenuss und das Gegenüber zu fokussieren. Die Bandbreite der verschiedenen Getränke, die dabei genossen werden, ist sehr groß. Für Kaffeetrinker reicht es vom starken Espresso bis zum Café Latte mit Schaumkrone und Kakaostreusel. Kollegen, die keinen Kaffee mögen, gesellen sich zum Beispiel mit Tee oder Saft dazu.
Die individuellen Geschmäcker bieten dabei auch gute Möglichkeiten für den Gesprächseinstieg. Fragen nach Lieblingssorten und bevorzugte Zubereitungsarten helfen Gemeinsamkeiten mit dem Gegenüber zu finden und das Eis zu brechen. Erzählungen von einer „perfekten Tasse“, die man im Urlaub getrunken hat, bringen unter Umständen den Gesprächspartner sogar zum Schwärmen.
Kaffee als Stil-Kommunikator
Natürlich ist Kaffee nicht gleich Kaffee. Ob Plastikbecher-Kaffee aus dem Automaten oder in der Porzellantasse aus frisch gemahlenen Kaffeebohnen: Nicht nur der eigene Genuss ist nicht vergleichbar, auch dem Gegenüber zeigt man damit klarerweise eine vollkommen andere Wertschätzung. Es lohnt sich daher, in die Kaffeequalität zu investieren. Ein Kaffeevollautomat kann sich schnell rentieren und zu einem wertvollen zusätzlichen Mitarbeiter avancieren. Noch wichtiger ist die Qualität des Kaffees an sich. Am besten ganze Kaffeebohnen kaufen, die frisch vor dem Brühen gemahlen werden. Für einen intensiven Geschmack eignen sich hochwertige Marken wie Segafredo.
Kaffee hat sich in diesem Jahrtausend auch zum Mittel der Selbstdifferenzierung entwickelt. Manche zeigen klassischen Geschmack mit Espressi, das Kreativbüro bevorzugt womöglich die trendige Variante des Kaffeegenusses und andere schauen auf dem Weg zur Arbeit bei Starbucks vorbei. Das Getränkeangebot im Büro kann helfen, die Außenwirkung und das Selbstverständnis einer Firma oder einer Abteilung zu gestalten.
Kaffee setzt den Rahmen
Kaffee hilft den passenden Rahmen für ein Gespräch zu finden. Bevorzugt setzt man sich für eine Tasse Kaffee meistens. Es ist also schon im Vorhinein kein Gespräch im Vorbeigehen, sondern eine fokussierte Unterhaltung. Viele Probleme in einem Betrieb bleiben durch oberflächliche Kommunikation oftmals im wahrsten Sinne des Wortes ungehört. Eine aufmerksame Gesprächskultur ist ein einfaches Mittel, um den kollegialen Umgang zu fördern.
Weiter wird eine Tasse meist in ca. 5-15 Minuten getrunken. Das ist genug, um auch Mal ein wichtiges Gesprächsthema anzustoßen oder kurz vom Berufsalltag abzuschalten. Da Kaffee meist heiß konsumiert wird, nimmt man sich für die ersten Schlucke etwas Zeit. Man zeigt seinem Gegenüber damit unterbewusst: Wir können gemeinsam etwas genießen, aber ich werde mich auch an die Regeln halten und Ihnen gegenüber zuvorkommend und aufmerksam sein. Das Ritual hilft, eine gewisse Intimität zu erzeugen, schützt aber auch vor zu viel davon.
Wer Kaffee trinkt, symbolisiert damit auch Arbeitsamkeit. Denn Kaffee als Wachmacher wird in einem Arbeitsumfeld deutlich positiver eingestuft als funktionslose Genussmittel wie Eis.
Und wieso trifft man sich eigentlich nicht nur zum Reden? Das Kaffeetrinken mit seinen zahlreichen Mikrohandlungen hilft, die Aufmerksamkeit zu binden und schützt vor peinlichem Schweigen. Sollte es dennoch passieren, auf einen Gesprächspartner zu stoßen, dem man so gar nichts zu sagen hat, ist es besser, wenn jeder wenigstens den Kaffee genießen kann. Das Treffen wird dann weniger wahrscheinlich als nutzlos eingestuft.
Knigge der Kaffeepause
Auch wenn viel Berufliches bei einem Kaffee besprochen wird: Als Arbeitszeit zählt die Kaffeepause nicht. Empfehlenswert ist es den Kaffeetratsch auch als Pausenzeit einzutragen, um eventuellen Ärger im Betrieb vorzubeugen. Auch gibt es kein Anrecht auf eine Kaffeepause und muss streng genommen vom Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber erstritten werden. Frisch Angestellte erkundigen sich am besten vorsichtig, wie es in diesem Betrieb üblich ist.
Fazit
Kaffeepausen schweißen zusammen und bieten kleine Auszeiten für persönliche Gespräche. Ob private Themen oder der letzte Quartalsbericht. Alles lässt sich besser besprechen, wenn der Arbeitsalltag mit Genussmomenten verbunden werden kann.