Gründerinnen im Porträt

AVOA Beauty: Nachhaltige selbstklebende Nagelfolien

AVOA bedeutet „Großmutter“ auf Galizisch. Seltsamer Name für ein Beauty Business?

Großmutter der Gründerin Kathrin Kecht ist Maruxa Maria del Carmen Álvarez-Díaz, geboren und aufgewachsen in Galizien, Spanien. Eine grandiose Frau – deswegen benannte die Gründerin Kecht ihr Unternehmen ihr zu Ehren. Denn genau wie heute war es auch damals nicht einfach, den gesellschaftlichen Erwartungen einer Frau gerecht zu werden. AVOA will es der Frau von Heute um einiges leichter machen, Freunde, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen, und dabei auch noch so gut auszusehen, wie sie sich fühlt. Dafür brachte Kathrin die zeitsparenden, nachhaltigen und auch noch wunderschönen Nagelfolien auf den Markt.

AVOA bemüht sich, die Umwelt zu schützen, indem recyclebare Materialien verwendet werden und so unsere CO2-Bilanz – so gut es geht – reduziert wird. Die Verpackungen lässt die Brand daher in Österreich, Versandtaschen, Marketingmaterialien, etc. lokal hier in Deutschland produzieren. Anstatt jede Nagelfolie einzeln zu verpacken, hat AVOA die Verpackung außerdem so designt, dass bis zu fünf Folien darin Platz haben – so fällt deutlich weniger Müll an.

Was ist die Besonderheit Ihres Start-ups?

Wir haben ein neues und innovatives Produkt auf den Markt gebracht. Unsere USP‘s sind faire Preise, Nachhaltigkeit und Style.

  1. Unsere Produkte haben ein faires Preis-Leistungsverhältnis – ganz nach dem Motto: Stylische Nägel sollten weder viel Zeit noch Geld kosten!
  2. Wir haben unsere Verpackungen so designed, dass bis zu 5 Folien in einer Packung Platz haben, um somit Verpackungsmüll zu reduzieren. Zudem lassen wir die meisten Produkte und Marketingmaterialien lokal in Deutschland und Österreich aus recyclebaren Materialien und mit CO2-Ausgleich produzieren.
  3. Mit AVOA wollte ich Designs auf den Markt bringen, die sich immer an den neuesten Nageltrends orientieren.

Was sind Ihre ersten beruflichen Erfolge?

Mein größter Erfolg ist das positive Feedback – darauf bin ich wirklich sehr stolz. Wenn man allein ein Business startet, ist es schwer einzuschätzen, ob man einen guten Job macht – vor allem mit einem Nischenprodukt, das noch nicht viele kennen und von dem man nicht weiß, wie es angenommen wird. Das unglaublich positive Feedback von Friends & Family, begeisterten Kunden, wie auch der Medien war und ist immer noch überwältigend und die größte Motivation, immer weiterzumachen und besser zu werden. Wenn die viele harte Arbeit und das Herzblut, das man in sein „Baby“ gesteckt hat, solch eine Anerkennung findet, ist das für mich der größte Erfolg.

Wie ist Ihr beruflicher Werdegang?

Ziemlich kreuz und quer. Ich habe Japanologie studiert und bin dann nach Japan gezogen. Dort habe ich anfangs als Übersetzerin und Dolmetscherin gearbeitet. Später habe ich dann das Schreiben angefangen und bin darüber in ein Start-Up in der Tourismusbranche gekommen. Dort war ich dann im Community- und Content Management tätig und als Editor des dazugehörigen Blogs. Nach einer internen Umstrukturierung habe ich den Job aufgegeben und angefangen als freiberufliche Web- und Grafikdesignerin zu arbeiten. Das lief sehr gut, bis ich dann wieder nach Deutschland gezogen bin. Zu dem Zeitpunkt spielte ich schon länger mit dem Gedanken ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. Der Umzug nach Deutschland war ein kompletter Neustart für mich und hat sich als perfektes Timing für die Unternehmensgründung herausgestellt.

Was war für Sie der Auslöser, ein eigenes Unternehmen zu gründen?

Der Büroalltag als Angestellte war nie so meins, weshalb ich die meiste Zeit meines Lebens freiberuflich tätig war. Der Gedanke mein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen und eine Marke um dieses Produkt herum aufzubauen, war für mich schon immer unheimlich spannend. In Japan war ich beruflich jedoch so eingespannt, dass ich nie wirklich Zeit dafür hatte und mir auch die konkrete Idee gefehlt hat, was genau ich machen möchte. Nach meiner Rückkehr nach Deutschland hatte ich Probleme, freiberuflich Fuß zu fassen, da ich nach fünf Jahren Ausland hier einfach kein Netzwerk mehr hatte. Aber wie man so schön sagt: „When life gives you lemons, make lemonade”. Und so versuchte ich aus der Situation das Beste zu machen und merkte schnell, dass es eigentlich der perfekte Zeitpunkt ist, um endlich mein Unternehmen zu gründen – bisher schmeckt die Limonade ganz gut!

Wer hat Sie beraten, wer sind Ihre Helfer und Mentoren?

Tatsächlich war Google mein bester Berater. Ich kannte keine anderen Unternehmer und musste mich daher in alles erst einmal einlesen. Meinen Bruder habe ich auch öfters zu Rate gezogen, da er sich mit vielem gut auskennt, auch wenn er selbst kein Unternehmer ist. Ansonsten war meine Devise: learning by doing.

Was war Ihre größte Herausforderung und wie haben Sie diese gemeistert?

Eindeutig Steuern – für mich war das deutsche System zuerst kompliziert und schwer zu durchschauen. Angefangen bei der passenden Unternehmensform über das richtige Buchhaltungssystem bis hin zu allem, was man bei ausländischen Ein- und Verkäufen beachten muss. Lösen konnte ich das Problem mit Hilfe meines Steuerberaters. Mein Rat an alle, die ein Unternehmen gründen wollten, ist es, sich früh Unterstützung von einem Steuerberater zu holen.

Wie machen Sie auf Ihr Unternehmen aufmerksam?

Die üblichen Verdächtigen: Social Media, Influencer, genauso wie ganz klassische Online- und Printmedien.

Was ist Ihre beste Vermarktungsidee?

Ein gutes Produkt zu haben! Wenn Dein Produkt die Kunden wirklich überzeugen und begeistern kann, ist das mehr wert als jede clevere Vermarktungsidee. Ehrlich gemeinte Mund-zu-Mund-Propaganda und Begeisterung von Menschen, die Dein Produkt wirklich lieben, ist das beste Marketing, das man sich wünschen kann.

Wie haben Sie die Finanzierung Ihrer Gründung umgesetzt?

Ich hatte mich bewusst für ein Konzept entschieden, für das ich kein zu großes Investment benötige, da ich mich weder in die Abhängigkeit eines Investors begeben, noch ein zu hohes finanzielles Risiko tragen wollte. Die Erstinvestition hat mir mein großer Bruder zur Verfügung gestellt, dem ich dafür nicht dankbar genug sein kann. Seither reinvestiert ich alles, was ich einnehme und finanziere mich dadurch selbst.

Welchen Traum möchten Sie noch verwirklichen?

Finanzielle Unabhängigkeit. Da ich alle Einnahmen wieder zurück ins Unternehmen stecke, arbeite ich aktuell nebenbei noch in der Gastro, um meine Lebenshaltungskosten zu decken. Mein Traum ist es natürlich bald nicht nur mich selbst, sondern auch ein Team von beauty-begeisterten Mitarbeitern finanzieren zu können.

Ihr Tipp: Was würden Sie anderen Gründerinnen empfehlen?

Abgesehen von dem bereits erwähnten Steuerberater würde ich jedem empfehlen: Glaubt an Euch selbst. Ihr werdet auf viele Nein-Sager treffen, die Euch davon überzeugen wollen, dass Eure Idee nicht originell oder lukrativ genug ist. Auch wenn es wichtig ist, kritisches Feedback aufzunehmen, darf man sich davon niemals entmutigen lassen. Zieht Euer Ding durch und bleibt hartnäckig. Gerade am Anfang wird es viele Hürden geben und nicht alles so laufen, wie man es sich vorstellt. Ich selbst hatte auch schon oft den Gedanken, einfach alles hinzuschmeißen. Aber lasst Euch von solchen Gedanken nicht aufhalten – die sind ganz normal – und bleibt weiter am Ball!

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

Hier geht es direkt zur Homepage von AVOA Beauty.

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