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Schwangerschaft und Sport? Darauf sollten Sie achten

Nicht nur im sonstigen Alltag, sondern auch während der Schwangerschaft gilt: Sport ist wichtig und gut. Da die Zeit vor der Geburt eine besondere Herausforderung für den weiblichen Körper ist, sollten Frauen jedoch einige Dinge beachten, bevor es an Übungen und Training geht. Was gehört zu einer gesunden Fitness-Routine in den neun Monaten vor der Entbindung? Wir haben Frau Dr. Renate Kirschner, Leiterin des Vorsorgeprogramms und HealthTech-Unternehmens BabyCare, nach den sportlichen Dos and Don’ts gefragt.

Die richtige Sportart finden

Während Experten vor nicht allzu langer Zeit noch von jedweder sportlichen Betätigung in der Schwangerschaft abrieten, beweisen jüngere Studien: Sport tut gut. Auch in der Schwangerschaft. So senkt das richtige Maß an Bewegung etwa das Risiko einer Frühgeburt, wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und kann unter anderem Rückenschmerzen und Übergewicht vorbeugen. Die Liste der positiven Effekte von sportlicher Aktivität ist lang. Ebenso wie die der möglichen

Das Vorsorgeprogramm für eine gesunde Schwangerschaft / Foto baby-care.de

Sportarten. Dr. Renate Kirschner, die mit BabyCare ein individuell begleitendes Vorsorgeprogramm für Schwangere leitet, erklärt: „Sport in der Schwangerschaft ist sehr zu empfehlen, aber es gibt eine Reihe Sportarten, die für Schwangere nicht geeignet sind.“ Sie rät   sportliche Tätigkeiten mit stärkeren Aufprallbewegungen, Sprüngen und gegnerischer Einwirkung zu vermeiden. Zu empfehlen seien dagegen vor allem moderate Disziplinen wie Radfahren, Schwimmen oder Nordic-Walking, so die Expertin. Um Schwangerschaft und Geburt positiv zu beeinflussen, eignen sich sowohl nach Kirschners Erfahrung als auch inzwischen wissenschaftlich belegt spezielle Gymnastik-Übungen der Bauch- und Beckenmuskulatur, die sich unter fachlicher Anleitung zum Beispiel mit dem BabyCare-Handbuch und der dazugehörigen App zu einem Work-Out-Programm verbinden lassen.

Regelmäßigkeit vor Intensität

„Mit größer werdendem Bauch werden manche Sportarten oder Sportübungen sehr beschwerlich“, beschreibt Kirschner die Auswirkungen der Spätschwangerschaft auf das Fitness-Programm. Spätestens ab dem sechsten Monat machen sich die körperlichen Veränderungen bemerkbar. „Der wachsende Uterus verlagert den Körperschwerpunkt. Das Becken kippt nach vorne. Außerdem kommt es zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons Relaxin, was zu einer Lockerung von Sehnen und Bändern führt“, so die Vorsorge-Expertin. Die Bewegungen sollten daher schonend ausgeführt werden. Eine gute Atemtechnik helfe, die Belastung zu steuern, genauso wie der sogenannte Talk-Test: „Wenn Sie sich bei der physischen Aktivität weiter unterhalten können, ist die Intensität noch nicht zu hoch und die ausreichende Sauerstoffversorgung für Mutter und Kind gewährleistet.“ Durch die sich verändernde körperliche Konstitution reduziert sich das Trainingspensum mit fortschreitender Schwangerschaft auf natürliche Weise. Wer bis kurz vor der Geburt Sport treiben will, findet mit Schwimmen und Aqua-Gymnastik gute Alternativen, denn „bei Übungen im Wasser ist unser Puls im Schnitt um fünf bis 10 Prozent niedriger und ein Teil des Körpergewichts wird besser kompensiert“, ergänzt Kirschner.

Individuelle Vorsorge für eine gesunde Schwangerschaft

Unterschiedliche Lebensstile, Ernährungsgewohnheiten und Vorlieben bei der sportlichen Aktivität bestimmen, welches Gesundheitsprogramm das Beste für die Schwangerschaft ist. Eine individuelle und professionelle Beratung und Anleitung hilft dabei, die Zeit vor der Geburt so zu nutzen, dass Mutter und Kind vor, während und nach der Entbindung wohlauf sind. „Wir möchten Frauen dabei unterstützten, ihre Schwangerschaft positiv und ohne Komplikationen zu gestalten“, beschreibt Kirschner die Ziele hinter BabyCare. Anhand eines digitalen Fragebogens ermittelt sie mit anderen Fachkollegen die individuellen Lebensumstände der Teilnehmerin und gibt darauf abgestimmte Empfehlungen zu Sport und Ernährung. Während ihrer 20-jährigen Tätigkeit in der Vorsorge, hat sie mit ihrem Team so schon mehr als 250.000 Frauen begleitet. „Besonders freuen wir uns über die geringe Frühgeburtenrate bei unseren Teilnehmerinnen, die etwa um 20 % niedriger liegt als der Durchschnitt“, beschreibt Kirschner einen der größten Erfolge des BabyCare-Programms, das mittlerweile von 70 Krankenkassen deutschlandweit anerkannt ist und auch im App Store erhältlich ist.

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